Landeshauptstadt: Antifa meldet rechte Attacken Nun ermittelt der Staatsschutz der Polizei
Die Nachricht klingt alarmierend, doch die Polizei weiß davon nichts: Von wiederholten Angriffen und Einschüchterungsversuchen gegen linksalternative Hausprojekte berichtet das Antifaschistische Pressearchiv. Wie die Antifa-Gruppe am gestrigen Dienstag mitteilte, hätten mutmaßliche Neonazis im August zweimal linke Lokalitäten in Potsdam angegriffen.
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Die Nachricht klingt alarmierend, doch die Polizei weiß davon nichts: Von wiederholten Angriffen und Einschüchterungsversuchen gegen linksalternative Hausprojekte berichtet das Antifaschistische Pressearchiv. Wie die Antifa-Gruppe am gestrigen Dienstag mitteilte, hätten mutmaßliche Neonazis im August zweimal linke Lokalitäten in Potsdam angegriffen.
So hätten vier vermummte Angreifer in der Nacht zum 2. August mit Steinen mehrere Scheiben der Hausprojekte in der Zeppelinstraße 25 und 26 eingeworfen. Die Antifa-Gruppe, die selbst in diesen Häusern ihren Sitz hat, geht von einer geplanten Attacke aus: „Die Steine wurden vor dem Angriff offenbar gereinigt, um Spuren zu vernichten, und stammen vermutlich nicht aus der unmittelbaren Umgebung der Zeppelinstraße.“ In der gleichen Nacht seien vor den Häusern aus einem Auto heraus auch „White Power“-Parolen gerufen worden. Am vergangenen Samstag sei an das Tor der „Zeppi 25“ zudem eine Plastiktüte mit einem Pflasterstein gehängt worden – für die Antifa eine eindeutige Drohgebärde.
Von den Antifa-Vertretern wird zudem von einer Attacke auf das Café „Olga“ in der Charlottenstraße vom vergangenen Samstagabend berichtet. Dabei habe ein Besucher kurz nach Betreten des Lokals einen Stuhl gegen eine Scheibe geworfen und sei danach weggerannt. In der Dortustraße habe er weitere Personen getroffen, gemeinsam hätten sie Drohgebärden gegen die Kneipe gezeigt, wie es in der Erklärung des Antifa-Pressearchivs heißt.
Die Polizei erfuhr erst am Dienstag von den mutmaßlichen Vorfällen. „Bei uns liegen noch keine Anzeigen dazu vor“, sagte Polizeisprecherin Jana Birnbaum. Nach der Meldung seien nun Ermittlungen begonnen worden, die Staatsschutz-Abteilung sei eingeschaltet. Sie rief zugleich dazu auf, rechte Vorfälle schnell anzuzeigen: „Wenn wir solche Sachverhalte nicht mitgeteilt bekommen, können wir auch nichts tun.“ Schon mehrmals hatte die Antifa in der Vergangenheit rechte Attacken in Potsdam gemeldet, diese aber nicht bei der Polizei angezeigt.HK
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