Landeshauptstadt: Antifa will am Brauhausberg demonstrieren Serie von Angriffen auf linke Projekte beklagt
Mit einer Demonstration am morgigen Mittwoch um 17.30 Uhr am Brauhausberg will die Potsdamer Antifa nach eigenen Angaben für eine emanzipative Gegenkultur eintreten.
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Mit einer Demonstration am morgigen Mittwoch um 17.30 Uhr am Brauhausberg will die Potsdamer Antifa nach eigenen Angaben für eine emanzipative Gegenkultur eintreten. Anlass ist der Angriff auf die linke Bar „Olga“ in der Charlottenstraße, bei dem am Mittwoch vergangener Woche zwei unbekannte Täter eine Fensterscheibe eingeschlagen hatten. Die Attacke stelle den Höhepunkt einer Reihe von Angriffen auf linke Projekte dar, hieß es in dem Aufruf, der am Montag im Internet verbreitet wurde.
In dem Fall ermittelt das Staatsschutzkommissariat. Da das Tatobjekt eine linke Kultureinrichtung ist, sei dies üblich, so die Polizei. Bei der Untersuchung hatten die Beamten in der Bar einen mit Diesel gefüllten Kanister gefunden, der nach Zeugenaussagen nicht zu dem Treffpunkt gehörte. Die Antifa geht deshalb von einem versuchten Brandanschlag aus. Bereits Anfang Februar sei ein Brandanschlag auf das alternative Kulturzentrum Archiv verübt und Fensterscheiben des Chamäleon e.V. zerschlagen worden. Allerdings hatte die Polizei bei der Spurensicherung am Archiv keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass dort abgebrannte Mülltonnen vorsätzlich angezündet wurden. Vielmehr wurde davon ausgegangen, dass fahrlässig entsorgte heiße Asche die Brandursache war. Die Stadtverwaltung hatte mit Besorgnis auf den Angriff auf die Bar „Olga“ reagiert und ebenfalls einen Zusammenhang zu den Vorfällen am Archiv und am Chamäleon hergestellt. Am gestrigen Montag stellte die Stadtverwaltung klar, dass es keine konkreten Kenntnisse über Täter oder einen rechtsradikalen Hintergund gebe. „Gewalt, wie und von wem auch immer, hat in unserer Stadt nichts zu suchen“, so Stadtsprecher Stefan Schulz.
Die Antifa nahm auch zum abgesagten Protest linker Aktivisten während des Trauergottensdienstes am Sonntag für die Opfer der Bombardierung Potsdams im Zweiten Weltkrieg Stellung: Man wolle seine Energie angesichts neonazistischer Gewalt nicht auf die lächerliche Potsdamer Gedenkpolitik verwenden, hieß es in einer Erklärung. mar
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