Von Erhart Hohenstein: Antje Möldner ohne Konkurrenz

Wie erwartet gewann der SC Potsdam gestern bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Ulm durch Antje Möldner den Titel über 3000 m Hindernis. Die Werderanerin, die mit 9:27,22 min die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Berlin längst in der Tasche hat, war nicht auf Rekorde aus. Vielmehr wollte sie eine der jüngeren Läuferinnen zu einer guten Zeit mitziehen. Dies gelang jedoch nicht. Antje Möldner kam in 9:44,04 min ins Ziel, die Zweitplatzierte Verena Dreier (Sieg) verfehlte die angestrebte 10-Minuten-Marke (10:02,22 min).

Zufrieden sein konnte Claudia Hoffmann mit ihrem dritten Rang über 800 m, ihrer neuen Hauptstrecke. Sie setzte sich beherzt an die Spitze, konnte aber das Tempo nicht halten. Am Ende lief sie jedoch mit der „zweiten Luft“ hinter Janina Goldfuß (Wattenscheid/2:03,96 min) und Annett Horna (Leverkusen/2:04,53) immerhin auf Rang 3 (2:04,78 min). „Diese Zeit kann man akzeptieren, zumal Claudia bravourös gekämpft hat“, schätzte Cheftrainer Axel Richter ein. Die Norm für die WM liegt allerdings bei 2:00 min.

Da es über 800 m nur den Endlauf gab, testete sich Hoffmann am Sonnabend in den Vorläufen über 400 m und lief die zweitbeste Zeit. Sie war dann auch Schlussläuferin der 4mal 400 m-Staffel des SC Potsdam, die in der Besetzung Jana Neubert, Franziska Himmel, Katrin Trauth und Hoffmann ihren Zeitlauf in 3:38,25 min gewann. Damit unterlag sie zwar Bayer Leverkusen, das im zweiten Lauf 3:35,35 min erreichte, wurde aber Vizemeister. Nicht ganz so gut lief es für die Männerstaffel, doch mit dem vierten Rang erreichte sie ebenfalls ein anerkennenswertes Ergebnis.

Verständnis zeigte Richter für den diesmal schwächeren Auftritt von 400-m-Läufer Thomas Schneider, der nur Siebenter wurde. „Nach den guten Leistungen bei der Mannschafts-EM in Leira, wo er die deutsche Staffel zum Sieg lief, und vorige Woche in Göttingen war der Akku leer.“ Er gehe aber davon aus, dass der Bundestrainer an Schneider für die WM-Staffel festhalte.

Die bereits für die WM nominierten Andrè Höhne und Sabine Krantz gewannen die Geher-Titel. Der Berliner WM-Vierte von 2005 siegte über 10 000 m in 40:38,50 Minuten vor dem Potsdamer Christopher Linke (41:42,50), der sich damit für die U23-Europameisterschaften qualifizierte. Krantz lag über 5000 m in 21:14,80 Minuten vor der Potsdamerin Sandra Krause (23:54,90), deren Mannschaftskameradin Christin Elß disqualifiziert wurde.

Trainer Richter durfte sich auch über gute Leistungen der SCP-Athleten bei den gleichzeitig ausgetragenen Staffelmeisterschaften der A-Junioren freuen. Über 3mal 800 m der Mädchen schlugen Sara Brothmann, Diana und Elina Suweja in 6:31,00 min die gesamte Konkurrenz und wurden Deutscher Meister. Keineswegs eine Enttäuschung ist auch der fünfte Rang der Jungen über 4mal 400 m. In 3:15,31 liefen Maximilian Kriese, Florian Handt, Patrick Thomalla und Robert Kiesow eine neue Bestzeit.

Seite 22

Erhart Hohenstein