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Schwer verletzt. Anton Makarenko, hier nach dem letzten Heimspiel gegen Bielefeld, in dem er Babelsberg 03 in der Nachspielzeit mit seinem Freistoß zum 1:0 den vorzeitigen Klassenerhalt sicherte, liegt seit Samstag in einem Wiesbadener Krankenhaus.

© Kuppert

Sport: Anton Makarenko schwer verletzt

Babelsbergs Stürmer liegt nach einem 2:2 des SVB 03 bei Wehen Wiesbaden weiter im Krankenhaus

Stand:

Der sportliche Wert der Drittligapartie des SV Babelsberg 03 am Samstag bei Wehen Wiesbaden wurde schon vor Anpfiff als sehr gering eingestuft, da beide Mannschaften bereits vor einer Woche den Klassenerhalt geschafft hatten. Umso mehr galt dies nach Schlusspfiff des 2:2 (2:2)- Unentschieden, da das Hauptthema die schwere Verletzung von SVB-Mittelfeldspieler Anton Makarenko war. Der 23-Jährige und der Wehener Nico Herzig prallten bei einem Duell mit den Köpfen zusammen. Makarenko blieb mehrere Minuten bewusstlos auf dem Boden liegen.

Er wurde zunächst mit Verdacht auf doppelten Jochbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung in ein Wiesbadener Krankenhaus gebracht, wo neben der Gehirnerschütterung ein Schädelbasisbruch und Frakturen mit Lufteinschlüssen am Felsenbein diagnostiziert wurden. „Ein bisschen besser geht es mir jetzt schon wieder. Ich muss noch ein oder zwei Tage hier im Krankenhaus bleiben, kann aber schon etwas essen und mal aufstehen“, sagte Makarenko am Sonntag den PNN. „Operiert werden muss ich nicht.“ Der Urlaub, in den er am heutigen Montag eigentlich fliegen wollte, muss allerdings erst einmal warten; außerdem darf Makarenko bis zu acht Wochen keinerlei Sport machen.

„Das Spiel hatte leider einen komischen Beigeschmack am Ende“, kommentierte SVB-Trainer Dietmar Demuth schockiert die Situation aus der 80. Minute. Er hatte schon dreimal ausgewechselt, weshalb die Potsdamer das Spiel zu zehnt beenden mussten. Beide Teams praktizierten in der Schlussphase einen Nichtangriffspakt. „Ich habe der Mannschaft die Anweisung gegeben, nicht vorne aus der Überzahl anzugreifen und stattdessen Fairness walten zu lassen“, erklärte Wehens Trainer Peter Vollmann die Marschroute des Gastgebers in den letzten Minuten.

Zuvor war es vor allem in der ersten Halbzeit ein nett anzusehendes Spiel bei strömendem Regen gewesen. Vor 3068 Zuschauern gingen die Babelsberger in Führung. Ein Zuspiel von Christian Groß verwertete Dominik Stroh-Engel aus fünf Metern (17.). Zwei Minuten später mussten die Potsdamer jedoch das 1:1 hinnehmen, als Zlatko Janjic den Ball von der Strafraumgrenze ins rechte Eck schlenzte. Als Schiedsrichter Norbert Grudzinski den Hessen nach einer Grätsche von Ronny Surma gegen Alf Mintzel einen zweifelhaften Strafstoß zusprach, den erneut Janjic verwandelte (28.), schien das Spiel zu Ungunsten der Babelsberger zu kippen. Nach einem Einsatz Benjamin Hübners gegen Stroh-Engel gab es allerdings einen erneuten Elfmeter – wieder sehr umstritten, diesmal aber für die Gäste. Markus Müller verwandelte zum 2:2-Ausgleich (37.).

„Es war ein schönes Spiel für die Zuschauer. Beide Mannschaften waren vor dem Spiel froh, dass es um nichts mehr ging. Diese Nervenbelastung haben wir uns zum Glück erspart“, meinte Demuth nach dem Spiel.

Wohin der Weg Stroh-Engels, des Babelsberger „Spielers des Spiels“, nach der Saison führt, ist weiter offen. „Lasst euch überraschen“, grinste Stroh-Engel nach der Partie. „In den nächsten zwei Wochen fällt eine Entscheidung.“ Als wahrscheinlich gilt eine Rückkehr nach Wiesbaden. Dort spielte er bereits vor seiner Zeit für den SVB von 2007 bis 2010. (mit M. M.)

Wehen: Gurski; Döringer (72. Wohlfahrt), Mann, B. Hübner (54. Herzig), Bieler; Ivana (63. Christ), Ledgerwood, Book, Mintzel; Menga, Janjic.

Babelsberg: Rauch; Hebib, Surma, Morack (53. Lemke), Grossert; Civa (70. Schulz), Evljuskin; Groß, Stroh-Engel, Makarenko; M. Müller (80. Hollwitz).

Alexander Schlögel

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