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Aus dem GERICHTSSAAL: Anwalt: „Es geht uns ums Prinzip!“

Aus dem GERICHTSSAAL Johannes J. (47, Name geändert) wurde kürzlich vom Amtsgericht wegen Unfallflucht verurteilt.

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Aus dem GERICHTSSAAL Johannes J. (47, Name geändert) wurde kürzlich vom Amtsgericht wegen Unfallflucht verurteilt. Obwohl sich der Berliner keiner Schuld bewusst war, zahlte er die Geldstrafe. Schließlich gab es einen Augenzeugen, der gesehen haben will, wie sich der Mann am Vormittag des 27. Oktober 2003 mit seinem Skoda aus einer engen Parklücke am Johannes-Kepler-Platz manövrierte, dabei einen Mazda touchierte und anschließend davon fuhr, ohne eine angemessene Zeit gewartet oder seine Personalien an dem beschädigten Fahrzeug hinterlassen zu haben. Jetzt musste sich Johannes J. in derselben Sache in einem Ordnungswidrigkeits-Verfahren verantworten. Die Halterin des Mazda beschuldigte ihn, bei dem missglückten Ausparkmanöver deutlich sichtbare Kratzer an ihrem Auto hinterlassen zu haben. Johannes J. erhielt deshalb einen Bußgeldbescheid über 20 Euro. Gegen diesen legte er fristgerecht Einspruch ein. „Ich war schon sehr verwundert, als ich den Strafbefehl wegen Unfallflucht erhielt“, berichtet Johannes J. vor Gericht. „Ich bat die Polizisten, sich mein Fahrzeug anzuschauen. An dem waren nämlich keinerlei Beschädigungen zu sehen.“ Am gegnerischen Automobil wurden von den Beamten allerdings mehrere leichtere Kratzspuren samt rötlichem Farbabrieb festgestellt. Johannes J. bezweifelt, dass der Schaden durch seinen schwarzen Skoda verursacht wurde. „Es geht uns nicht um die 20 Euro Geldbuße, sondern ums Prinzip“, stellt der Rechtsanwalt des Betroffenen klar. „Wer will beweisen, dass die Kratzer nicht schon vorher vorhanden waren?“ Leider fehlt der als Zeuge geladene Beobachter der vermeintlichen Karambolage. Da keine nennenswerten Schäden entstanden, stellt das Gericht das Bußgeldverfahren auf Kosten der Staatskasse ein. Hoga

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