Landeshauptstadt: Anwohner wollen Straße selbst ausbauen

Eiche - Der Ausbau der Lindstedter Straße war am Donnerstagabend Thema einer vom Ortsbeirat Eiche einberufenen Veranstaltung. Da die Stadt entgegen ihrer Zusage die Planungskosten dafür aus dem Haushaltsplan 2006 gestrichen und sie ins Jahr 2009 verschoben hat, will ein Teil der 35 Anwohner erstmals in Potsdam die Befestigung der Straße in die eigenen Hände nehmen. Dazu wird die Bildung einer Erschließungsgemeinschaft angestrebt. Das Vorhaben könnte dann auf 2007 vorgezogen werden.

Auf dem Diskussionsabend machten Rechtsanwalt Dr. Klaus Hermann, der die Anlieger bereits bei der Befestigung des Baumschulenweges vertreten hatte, und Rainer Haßmann als Leiter eines Planungsbüros Vor- und Nachteile einer solchen Initiative deutlich. Die Anwohner müssten dann die vollen Kosten übernehmen, könnten aber von den stadtüblichen Vorgaben abweichen, so beispielsweise auf einen Gehweg und eine aufwändige Entwässerung verzichten. Das Ingenieurbüro hat dieses Modell bereits in Bergholz-Rehbrücke „An der Waldkolonie“ praktiziert. Dabei kamen auf die Hauseigentümer mit knapp 3700 Euro wesentlich geringere Kosten zu als bei einem Ausbau durch die öffentliche Hand.

Haßmann sagte, dass für dieses Modell die Beteiligung aller Anlieger wichtige Voraussetzung ist. Sie ist in der Lindstedter Straße bisher nicht hergestellt. Die Stadt hält an der Befestigung der Lindstedter Straße fest. Auch wenn sie erst 2009 kommt, wären die Hauseigentümer zur Zahlung von Beiträgen verpflichtet, die bei Anliegerstraßen 90 Prozent der Gesamtkosten betragen. E.Hoh