Landeshauptstadt: Apollon lächelt – dank Plattner
Dauerausstellung von Stadtschloss-Teilen am Neuen Markt feierlich eröffnet
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Innenstadt - Als „Hahn im Korbe“ lächelt Apollon inmitten seiner neun Musen seit gestern vom Stahlgerüst hinter dem Neuen Markt. Innerhalb einer Woche haben Kunsthistoriker, Ingenieure und Mitarbeiter von Baufirmen den Fries des Theaterflügels und andere Teile des Stadtschlosses auf dem Hof des Kutschpferdestalls aufgestellt.
Möglich wurde die Ausstellung durch eine 100 000 Euro schwere Spende der Hasso-Plattner-Förderstiftung. Die Installation soll bis zur Fertigstellung des Landtages im Jahre 2011 hier stehen bleiben. Wie Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern anlässlich der Übergabe erwähnte, werde ein Architekten-Investoren-Verfahren klären, in welcher Weise die zahlreich vorhandenen Originalteile in den Neubau integriert werden.
Musikalisch umrahmt vom Potsdamer Hornquartett, fand gestern im Kutschpferdestall die feierliche Einweihung der einhellig als „eindrucksvoll“ empfundenen Freiluftausstellung, für die vor allem drei Institutionen inhaltlich verantwortlich zeichnen, statt: die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte und die PHF Projektmanagementgesellschaft. Letztere ist im Auftrag von Hasso Plattner eine der Hauptsponsoren.
Im Einzelnen zeigt die Ausstellung zwei Sitzfiguren des östlichen und westlichen Kopfbaus, das erwähnte Giebelrelief „Apollon und die neun Musen von Johann Gottlieb Heymüller, verschiedene Säulenteile, eine Pilasterbasis und ein Pilasterkapitell von beiden Marktfronten sowie Musterkapitelle aus der Südwestecke des Innenhofes. Zwei Informationstafeln erläutern die Werke und deren ursprünglichen Standort und informieren über das Schicksal des Stadtschlosses nach 1945.
Die brandenburgische Kulturministerin Johanna Wanka zeigte sich gestern begeistert von der „eindrucksvollen Qualität und Größe“ der ausgestellten Stücke. Und Saskia Hüneke, die als Kustodin für Skulpturen der Stiftung Schlösser und Gärten maßgeblich am Ausstellungskonzept beteiligt war, erwähnte, dass die Beschränkung auf wenige Fragmente aus statischen Gründen erforderlich sei. Burkhardt Göres, Schlösserdirektor der Stiftung, nannte die Zahl von über 600 Schlossteilen, die noch im Depot lagern. Dazu kommen ungefähr 3000 kleinere Stücke aus Grabungen, welche die städtische Denkmalbehörde aufbewahrt.
Mit der Ausstellung verfolgen die Initiatoren nicht allein einen ästhetischen, sondern vor allem einen praktischen Zweck. „Die Besucher sollen sich inspirieren lassen, den Geldbeutel zu öffnen“, brachte der Oberbürgermeister das Anliegen auf den Punkt. An Michael Schöne, der dem Stadtschlossverein vorsteht, gewandt, sagte er: „Es wird vor allem Ihre Aufgabe sein, die Spendenbereitschaft zu fördern.“ Schöne kündigte an, dass in Zusammenarbeit mit Saskia Hüneke im nächsten Jahr ein Spenderkatalog erscheinen werde, an dem sich potenzielle Geldgeber ganz konkret finanziell orientieren können. Weitere Sponsoren der Ausstellung im Kutschstallhof sind: Stahlwerk Thüringen GmbH, GP Günter Papenburg AG, BGS Ingenieurgesellschaft für Bau und Verkehrswesen mbH, P&B Projektplanung und Baumanagement GmbH und Josch Bender, Landschaftsarchitekten und Ingenieure.
Günter Schenke
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