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Landeshauptstadt: April, April: Doch kein DDR-Park Große Resonanz auf erfundene „Kreml“-Pläne

Ein DDR-Park in den „Kreml“, samt Hotelbetrieb mit FDGB-Standard? PNN-Leser, die am gestrigen Dienstag bei der Lektüre des Textes über ein überraschend vorgestelltes neues Nutzungskonzept für den ehemaligen Landtag auf dem Brauhausberg einen Aprilscherz vermuteten, lagen natürlich richtig.

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Ein DDR-Park in den „Kreml“, samt Hotelbetrieb mit FDGB-Standard? PNN-Leser, die am gestrigen Dienstag bei der Lektüre des Textes über ein überraschend vorgestelltes neues Nutzungskonzept für den ehemaligen Landtag auf dem Brauhausberg einen Aprilscherz vermuteten, lagen natürlich richtig. Die Rückkehr des Sozialismus in die einstige SED-Bezirksleitung war frei erfunden – stieß aber auf große Resonanz: Auf der PNN-Internetseite www.pnn.de war der Text zwischenzeitlich der meistgelesene, selbst Journalistenkollegen von der Bild-Zeitung und dem Berliner Kurier wollten wissen, was dran ist an der Story.

Sogar aus dem kolumbianischen Bogotá erreichte die PNN-Redaktion ein Leserbrief: „Selbst 8000 Kilometer vom schönen Potsdam entfernt gibt es für mich nur eine Erklärung für diese Klamotte: Aprilscherz! Habe ich recht?“, wollte Ronald Thomaschewski wissen. Ihn hätten vor allem die angekündigten Fahnenapelle auf dem Parkplatz skeptisch gemacht, schrieb er. Eberhard Kapuste, langjähriger CDU-Stadtverordneter, Autor und PNN-Kolumnist, meldete sich mit einem trockenen Kommentar: „Bin erst mal reingefallen, weil ich der Potsdamer Stadtpolitik mittlerweile alles zutraue.“ In eine ähnliche Kerbe hieb Facebook-Nutzer Nico Bauer auf der PNN-Seite in dem sozialen Netzwerk: „Ich hatte diesen Artikel in Zeitung heute als letztes im Verdacht, der Aprilscherz zu sein. Die anderen sind mindestens genauso komisch.“

In Scherzlaune war am Dienstag auch die Stadtverwaltung: Sie kündigte per Pressemitteilung ein wahrhaft atemberaubendes neues Straßenbauprojekt an. Für 80 Millionen Euro werde die Nutheschnellstraße als Innenstadtstraße vierspurig bis nach Golm ausgebaut – dafür müssten einige Häuser in der Kurfürstenstraße und im Holländischen Viertel abgerissen werden. Um grünes Licht vom Stadtparlament zu bekommen, seien mehrere Kompromisse eingegangen worden: Dazu gehören zwei Meter breite, per Solarenergie beheizbare Radwege und ein Architektur- und Stadtplanerwettbewerb, der klären soll, „in welchem Material – Pflaster, Schotter oder Asphalt – die neue Straße gebaut wird und welche Farbe das Rot der Ampel haben soll“. Zur Eröffnung des Flughafens BER solle die Straße fertig werden.

Mit dem Thema Straßenverkehr schickte auch der Radiosender Antenne Brandenburg seine Hörer am Dienstag in den April: In Potsdam gehe eine Fußgänger-Blitzer-Ampel in den Probebetrieb, vermeldete der Sender. Das Gerät soll Fußgängern, die sich nicht an die Ampel halten, auf die Schliche kommen und „gnadenlos blitzen, wenn wir bei Rot loslaufen“. Für die Fußgängerfalle sei ein neuer Gesichtsscanner von Bionikexperten aus Brandenburg an der Havel entwickelt worden. Mit dieser Technik könnten die Sünder identifiziert werden – „und bald drauf kriegen wir Post von der Stadt: den Bußgeldbescheid!“ PNN

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