Landeshauptstadt: Arbeiten an Marienquelle gestartet
73 000 Euro Spendengelder gesammelt / Brunnenbecken könnte wieder entstehen
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73 000 Euro Spendengelder gesammelt / Brunnenbecken könnte wieder entstehen Templiner Vorstadt. Jetzt geht es tatsächlich los mit der Sanierung der Marienquelle. Seit vergangener Woche arbeiten die Handwerker der Baudenkmalpflege Roland Schulze an der Portalfassade aus Ziegelmauerwerk an der Templiner Chaussee, kurz vor dem Ortseingang Caputh. Vielleicht sogar in diesem, auf jeden Fall aber im kommenden Jahr soll die Restaurierung beendet sein, sagt Matthias Gundel. Der Unternehmer, Chef der „Potsdamer Putzteufel“, hat sich gemeinsam mit der Caputher Tischlerei Hüller und Lüdecke für die Rettung der 1855 errichteten Marienquelle eingesetzt. Rund 73 000 Euro Spenden mussten gesammelt werden. „Jetzt haben wir das Geld eigentlich zusammen“, so Gundel. Viel habe man über Sachspenden erreicht, angefangen beim Gerüstbauer, der seine Konstruktion umsonst zur Verfügung stellt, über alte Steine, die kostenlos überlassen wurden, bis hin zu den Arbeiten verschiedener Handwerksbetriebe. Erst jüngst hat Gundel bei seinem Sommerfest noch einmal rund 2000 Euro Spenden eingeworben: Die Gäste konnten für den guten Zweck Golf spielen. Der Sanierungsbeginn an der Marienquelle wurde vor einem Jahr gefeiert – im August 2002 konnte allerdings erst mit der Sicherung des Denkmals begonnen werden. Denn bevor jetzt wirklich Hand gelegt werden kann, musste zunächst ein Baugutachten erstellt und die Baugenehmigung beantragt werden. Rund ein dreiviertel Jahr habe man auf den positiven Bescheid der Stadtverwaltung gewartet, so Gundel. Dass auch die 25 Euro Gebühren für die Baugenehmigung bezahlt werden mussten, obwohl die engagierten Spendensammler nicht Eigentümer der Marienquelle sind, hat Gundel allerdings ein wenig geärgert. Die Marienquelle wurde im Auftrag von Friedrich Wilhelm IV. errichtet. 1852 betraute er August Stüler mit der Aufgabe. Er sollte die Templiner Quelle als Wildtränke einfassen. Der stark religiöse König wünschte sich eine Quellfassung nach dem Vorbild des Grabes der Maria im Kidrontal in Jerusalem. Die typischen Elemente dieser Architektur, die dreifache Einfassung des Spitzbogeneingangs mit einer Rechteckrahmung und zwei auf Säulen ruhende flache Spitzbögen setzte Stüler in eine gestraffte, der norddeutschen Backsteinarchitektur angepasste Form um. Das Becken der Quelle hat sich inzwischen in einen Tümpel verwandelt – vielleicht wird aber wieder einen Brunnenbecken entstehen. Denn es soll, so Gundel, eine historische Aufnahme geben, auf der ein Becken zu sehen ist. „Sollte es so gewesen sein, wollen wir auch das Becken bauen.“ SCH
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