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Landeshauptstadt: „Arbeiten, Steuern zahlen, mitbestimmen“

Am 26. Oktober wird auch der Ausländerbeirat gewählt

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Am 26. Oktober wird auch der Ausländerbeirat gewählt Insgesamt 19 Kandidaten haben sich zur Wahl des neuen Potsdamer Ausländerbeirates aufstellen lassen. Am Montagabend präsentierten sich die Frauen und Männer aus acht Nationen der Presse. Zeitgleich mit der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Oktober 2003, können die in Potsdam lebenden Ausländer ihre Interessenvertretung, bestehend aus neun Mitgliedern, wählen. Anfang Oktober werden vom Büro des Ausländerbeirates dann 6500 Briefe mit Wahlunterlagen an Asylbewerber, Migranten, Flüchtlinge und Studenten verschickt. Die Wähler können bis zum 26. Oktober in speziell eingerichteten oder am Wahltag selbst in allen geöffneten Wahllokalen der Stadt ihre Stimmen abgeben. Jeder Wahlberechtigte verfügt über neun Stimmen, die er einem einzigen Kandidaten geben oder auf mehrere Kandidaten verteilen kann. Der Ausländerbeirat hat eine beratende Funktion gegenüber der Stadtverordnetenversammlung sowie verschieden Gremien und Ausschüssen. Erstmals zur Wahl steht Mehrnoosk Moradian. Seit 1996 lebt sie in Deutschland. Aus eigener Erfahrung weiß die gebürtige Iranerin um die Probleme der Integration. Sie möchte ihre positiven Erfahrungen weitergeben und sich unter anderem für „den Erhalt und Ausbau von Sprachkursen einsetzen“. Ebenfalls zum ersten Mal stellt sich Lutz Boede von der Fraktion Die Andere zur Wahl. Seine politischen Erfahrungen möchte er einbringen, um „als authentischer Interessenvertreter“ die Situation von den in der Stadt lebenden ausländischen Mitbürgern zu verbessern. Ein Schwerpunkt sei für ihn die Wiederbelebung des jüdischen Lebens in der Landeshauptstadt. Wieder zur Wahl steht Hala Kindelberger (Die Andere). Die gebürtige Ägypterin möchte sich verstärkt – in einer möglicherweise zweiten Legislaturperiode – für das Wahlrecht für lange in Deutschland lebende Ausländer einsetzen. „Es kann nicht sein, dass Menschen hier arbeiten und Steuern zahlen, aber kein Recht auf Mitbestimmung haben.“ Die Interessenvertretung ausländischer Mitbürger in der Stadt, sieht sie als „Schritt in die richtige Richtung“. Auch falls sie kein zweites Mal in das Ehrenamt gewählt werden sollte, werde sie sich weiter politisch engagieren. Neben dem verstärkten Interesse für die Lösung gruppenspezifischer Probleme, beispielsweise die Unterbringung der Kontingentflüchtlinge, eint alle Kandidaten das Interesse an einem friedlichen Miteinander sowie die kontinuierliche Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten. U. Strube

U. Strube

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