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Landeshauptstadt: Arbeitsplatz in 78 Metern Höhe

Baustart an Nikolaikirchen-Kuppel noch im Juli / Sanierung beginnt einen Monat später als geplant

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Innenstadt- Noch immer keine Werbung an der Nikolaikirche: Dabei sollte sie schon im Juni am Baugerüst der Kuppel Am Alten Markt prangen. Doch dieses steht noch gar nicht. Der Grund: Die Gerüstbauer müssen in mühevoller Kleinarbeit jede Stange, jedes Brett einzeln an der Laterne über der Kuppel befestigen. Darum balancierten sie gestern über zwei freischwebende, 16 Meter lange Stahlträger vom Rand der Kuppel bis zur Laterne auf ihrer Mitte – in 78 Metern Höhe. Die drei Männer bauen derzeit eine provisorische Brücke, auf der später die Bauarbeiter zum eingerüsteten Kuppelabschluss gelangen. Die Handwerker werden dann die grünen Kupferbleche vom Laternenaufbau entfernen, um das marode Mauerwerk darunter zu sanieren. Denn die Erneuerung der ganzen Kirche soll hier oben beginnen – eigentlich bereits vor einem Monat. Ursprünglich war geplant, die Gerüstteile vormontiert mit Hilfe eines Krans an der Kuppel anzubringen, sagte Nikolaikirchen-Sprecherin Anja Kriebel. Aber mit Kran wäre die Montage teurer geworden. Unter den erschwerten Bedingungen dauert sie nun voraussichtlich bis Ende Juli.

Dann würden allerdings auch ziemlich schnell die Reklamebanner ans Gerüst gehängt – sobald die Spezialplanen fertig bedruckt seien, so Kriebel. Welche und wie viele Firmen oder Einrichtungen über den Dächern Potsdams für sich werben wollen, sei aber noch geheim. Schließlich handele es sich um ein sensibles Thema, betont Kriebel – zudem um ein neues: In Potsdam gab es zuvor nie Reklame an einem Kirchengebäude. Mit den Werbeeinnahmen will die Nikolaikirchengemeinde einen Teil der Sanierung des Schinkelbaus bezahlen. Rund 6,05 Millionen Euro wird diese wohl insgesamt kosten. 2,2 Millionen Euro davon will die Stadt beisteuern, rund eine Million die evangelische Kirche. Der Bund unterstützt den Umbau mit 385 000 Euro. Fehlen also rund zwei Millionen, die die Gemeinde nun selbst „stemmen“ will. Vor allem durch die Vermietung ihrer Kuppel als Werbefläche: Superintendent Bertram Althausen hofft auf einen siebenstelligen Erlös. Zudem sammle die Nikolaikirche weiter Spenden, so Kriebel. Etwa bei dem Benefiz-Konzert zu Gunsten der Kirchensanierung nächsten Sonnabend: Um 20 Uhr tritt der Seattle Girls Choir in der Kirche auf. Die Zuhörer erwartet laut Kriebel ein Programm mit Werken von Giuseppe Verdi, Gustav Holst, Bedrich Smetana, Johann Sebastian Bach und traditionellen Spirituals. Der Mädchenchor gilt als einer der besten der USA. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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