Landeshauptstadt: Architektin leitet Immobilienservice
Monika Remann ist im Amt – sie arbeitete wie die Baubeigeordnete in Hamburg
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An der Spitze des städtischen Kommunalen Immobilienservice (KIS) mit einem zu verwaltenden Vermögen von rund 350 Millionen Euro steht seit einer Woche erstmals eine Frau: Die Diplom-Ingenieurin Monika Remann hat den seit Beginn des Jahres vakanten Posten übernommen und sich zuvor gegen 78 Mitbewerber durchgesetzt. Die 1949 in Westfalen geborene Architektin wertete die vor ihr liegende Aufgabe gestern als „Krönung meiner Berufstätigkeit“. Erster Werkleiter des im Januar 2005 gestarteten Eigenbetriebs KIS war Norbert John. Er verließ Ende 2005 den städtischen Arbeitgeber in Richtung Landesbehörde.
Laut Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) seien im KIS alle „betriebsnotwendigen“ Immobilien der Stadt zusammengefasst worden. In den kommenden Jahren sollen durch die Zentralisierung der Aufgaben 15 Prozent der Kosten eingespart werden. Erste Ausgabenreduzierungen seien unter anderem durch die Neuvergabe der Reinigungsleistungen in kommunalen Gebäuden erzielt worden.
Die Leitung eines kommunalen Eigenbetriebes wie dem KIS ist Monika Remann nicht neu. Die seit zwei Wochen in der Brandenburger Vorstadt lebende Wahl-Potsdamerin baute nach eigenen Angaben seit 2002 das Gebäude- und Flächenmanagement im Kreis Segeberg auf – als erster Kreis in Schleswig-Holstein, betonte Monika Remann.
Die neue Werkleiterin blieb nie länger als ein Jahrzehnt an einer Arbeitsstelle, suchte nach eigenen Angaben immer neue Herausforderungen. Nach dem Studium an der Technischen Universität Berlin begann sie 1973 als freie Mitarbeiterin am Institut für Urbanistik, bevor sie für ein Berliner Büro Planung und Bauleitung für Bildungszentren und Schulbauten im In- und Ausland übernahm. Ein Thema, das schon ihre Diplomarbeit bestimmte: die Schulentwicklungsplanung. Später arbeitete sie als Architektin in Lübeck, danach sechs Jahre lang für eine Hamburger Entwicklungsgesellschaft, für die sie Aufgaben in einem innerstädtischen Wohnviertel, „einem sozialen Brennpunkt“, so Remann, übernahm. Auch Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz arbeitete zu dieser Zeit in der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde.
Monika Remann bezeichnete die nun anstehenden Projekte als „spannend“. Der KIS sieht sich dem Problem gegenüber, die Substanz der Gebäude zu erhalten sowie im gleichen Atemzug Verwaltungsgebäude, Schulen und Kitas zu sanieren. Die Aufgabe der Mitgestaltung in der Landeshauptstadt habe sie gereizt, da sie Potsdam schon aus ihren Berliner Studententagen kenne, damals jedoch nie die Möglichkeit gehabt habe, die Stadt zu besuchen. Die bisherigen Projekte in Segeberg seien mit denen in Potsdam nicht vergleichbar, da Umfang und Bestand hier deutlich größer seien, sagte Remann. Sie habe Segeberg verlassen, nachdem „es ein rund laufender Regiebetrieb geworden ist“. Dies habe allerdings drei Jahre gedauert. Die ersten Tage an ihrem neuen Arbeitsplatz habe sie genutzt, um die Mitarbeiter kennen zu lernen. Ein hoher Grad an Bereitschaft sei ihr entgegengekommen, so Remann. Nun will sie den KIS zu einem „rund laufenden Betrieb“ machen. Dafür bekam sie gestern von Exner den „Freibrief“, auch konzeptionell einiges beim KIS ändern zu dürfen. jab
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