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Landeshauptstadt: „Archiv“: 400 000 Euro nötig

Noch keine Betriebserlaubnis ab 1. Juli erteilt

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Templiner Vorstadt - Die Veranstalter und Bewohner im alternativen Jugendkulturzentrum „Archiv“ blicken einmal mehr in eine ungewisse Zukunft. Am kommenden Dienstag endet die Übergangsfrist für den weiteren Betrieb des maroden Hauses – eine neue Erlaubnis hat die zuständige Bauaufsicht noch nicht erteilt. Zudem verhandelt der Trägerverein Archiv e.V. mit der Stadtverwaltung darüber, wer die notwendige Sanierung des Hauses an der Leipziger Straße bezahlen soll. Diesen Sachstand bestätigten gestern beide Verhandlungsseiten gegenüber den PNN.

Demnach kostet die Minimalvariante nur zur Erfüllung der Brandschutzauflagen demnach knapp 400 000 Euro. Bei der Maximalvariante mit neuen Toiletten, Fenstern und Fassaden gehen beide Seiten von mehr als zwei Millionen Euro aus. Unklar ist dagegen, mit welchem Modell der Verein künftig das denkmalgeschützte Haus verwalten könnte – etwa über eine langfristige Erbbaupacht.

Dem alternativen Kulturzentrum droht seit vergangenem Herbst das Aus. Damals hatte die Bauaufsicht nach einer Begehung erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt. Kurzfristig hatte der Verein mit Hilfe von Spenden zunächst einmal Brandschutztüren einbauen können. Seitdem gelten für den Betrieb quartalsweise Übergangsfristen.

Wolfgang Hadlich, Bürochef von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), sagte gestern, dass die Stadt das Archiv „am Standort“ erhalten wolle. Allerdings sei die Finanzierung „schwierig“. Denn bisher habe der Archiv e.V. kein Geld von der Stadt bekommen. Wenn der Verein nun fordere, dass die Verwaltung eine „erhebliche Summe“ in die Hand nehme, müsse sich auch die Frage stellen, ob die Angebote des Vereins nicht auch an einem anderen Standort für weniger Geld zu verwirklichen seien, so Hadlich. Aus dem Archiv-Verein hieß es dagegen, die Stadt müsse ein Interesse daran haben, die Fassade des früheren Filmarchivs zu sanieren – schließlich sei dies der Eingang zur Stadt. Das Haus war 1994 besetzt worden. Seit 1997 ist der Status über einjährige Nutzungsverträge legalisiert. HK

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