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Landeshauptstadt: Archiv sieht sich weiter bedroht Verein: Für Brandschutz fehlen 275 000 Euro

Teltower Vorstadt - Der alternative Kulturstandort Archiv in der Leipziger Straße 60 sei weiter in seiner Existenz bedroht. Das beklagt der Trägerverein Archiv e.

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Teltower Vorstadt - Der alternative Kulturstandort Archiv in der Leipziger Straße 60 sei weiter in seiner Existenz bedroht. Das beklagt der Trägerverein Archiv e.V.. Deren Sprecher Kay Kärsten sagte am Mittwochabend im Hauptausschuss, für die Brandschutzsanierung des Baus fehlten weiterhin 275 000 Euro.

Bisher habe die Stadt 225 000 Euro bereitgestellt, womit allein der Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss brandsicher saniert werden könne. Die übrige Summe könne der gemeinnützige Verein nicht aufbringen; so müssten wesentliche Räume wie Bandproberäume, Ateliers, Sportraum und Vereinsräume unbenutzbar bleiben. Da der Verein jüngst endlich die Baugenehmigung für die finanzierten Arbeiten erhalten habe, sei die Existenzbedrohung nicht mehr akut; die eingeschränkte Betriebserlaubnis der Bauaufsicht sei letzmalig bis zum 31. März 2012 verlängert worden.

Kärsten forderte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auf, einen Stadtverordnetenbeschluss von 2007 zu erfüllen, wonach die Verwaltung das Archiv „langfristig“ sichern und dafür einen Finanzierungsplan vorlegen müsse. Diese gebe es bis heute nicht. Auch müsse die Kooperation von Verein und Stadt geklärt werden. Dafür habe Jakobs die Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowksi (CDU) verantwortlich gemacht, doch diese habe weder entsprechende Gelder im Haushaltsbudget noch den Willen, den Kulturstandort zu erhalten, wie es in einem offenen Brief des Archiv e.V. heißt. Auch sei die Gefahr groß, dass der Verein durch die „mietpreisintensive“ Entwicklung der Speicherstadt verdrängt werde.

Der Verein appellierte an Jakobs, alle Investoren der Speicherstadt über die Existenz des Archivs aufzuklären und sie zu verpflichten, auch die Mieter und Käufer zu informieren. Dies geschehe bisher nicht. Auch solle Jakobs sich öffentlich konsequenter zum Archiv bekennen und dafür sorgen, dass Verein und Kommunaler Immobilienservice (KIS) einen tragfähigen Mietvertrag aushandeln. Über die Forderungen debattierte der Ausschuss nicht; sie sollen in der Haushaltsberatung eine Rolle spielen. SCH

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