Landeshauptstadt: „Archiv“: Stadt weist Vorwürfe zurück Trägerverein: Konzept für Gebäude-Sanierung steht
Templiner Vorstadt - War doch alles nur ein Missverständnis? Die Stadtverwaltung hat Vorwürfe zurückgewiesen, vor der Wiedereröffnung des vor einem Jahr geschlossenen Kulturzentrums „Archiv“ müsse erst noch eine neue teure Blitzschutzanlage installiert werden.
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Templiner Vorstadt - War doch alles nur ein Missverständnis? Die Stadtverwaltung hat Vorwürfe zurückgewiesen, vor der Wiedereröffnung des vor einem Jahr geschlossenen Kulturzentrums „Archiv“ müsse erst noch eine neue teure Blitzschutzanlage installiert werden. Das teilte Stadtsprecher Markus Klier am Montag den PNN auf Anfrage mit.
Wie berichtet hatte der gleichnamige Betreiber-Verein des alternativen Kulturhauses kurz vor Weihnachten erklärt, es stünden neue Forderungen der Bauaufsicht im Raum, dass noch eine kostspielige Blitzschutzanlage zu installieren sei, die circa 30 000 Euro kosten würde. Dies würde die Wiedereröffnung länger verzögern, als der Verein sich das leisten könne, so der Verein weiter. Klier bestätigte, bei einer gemeinsamen Begehung von Bauaufsicht und „Archiv“-Verein sei es auch um die bereits vorhandene Blitzschutzanlage gegangen. Für diese habe der Nachweis über die ordnungsgemäße Funktion und Betriebssicherheit durch einen Experten gefehlt. „Daher konnte keine vorzeitige Nutzung gestattet werden“, so Klier. Es sei aber keine neue Blitzschutzanlage gefordert worden.
Im „Archiv“ hat man das anders verstanden. „Das ist vor Ort anders kommuniziert worden“, sagte Vereinssprecher Kay-Uwe Kärsten den PNN. Er hoffe nun auf weitere Gespräche mit der Bauaufsicht im Januar. Der Archiv-Verein hatte bereits bestätigt, dass im Zuge der langfristigen Sanierung des Hauses eine neue Blitzschutzanlage installiert werden müsse. Aus Zeit- und Kostengründen sei zwischen Verein und Bauaufsicht vereinbart gewesen, im jetzigen ersten Bauabschnitt auf eine solche neue Anlage zu verzichten – vor allem, weil sie bei späteren Sanierungsarbeiten am Dach des Gebäudes wieder abgerissen und dann erneut aufgebaut werden müsste, so der Verein. Die Potsdamer Linke hatte die verschobene Wiedereröffnung bereits heftig kritisiert und von Schikane seitens der Stadtverwaltung gesprochen.
Das „Archiv“ in der Leipziger Straße hatte wegen Mängeln beim Brandschutz schließen müssen. Es gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte für Alternativkultur in Potsdam. Nach der Schließung sanierten ehrenamtliche Helfer weite Teile des Gebäudes, mehr als 52 000 Euro Spenden wurden gesammelt. Zudem hat der Verein einen Erbaupachtvertrag für das Haus geschlossen, für die Sanierung hat die Stadtverwaltung 625 000 Euro reserviert. Kärsten kündigte an, Anfang Januar werde der Verein zur langfristigen Sanierung des Hauses ein von der Stadt gefordertes Finanzierungskonzept einreichen: „Bis auf Details ist es fertig.“ H. Kramer
H. Kramer
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