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Landeshauptstadt: „Archiv“-Verein wartet auf Geld

Brandschutzarbeiten in alternativem Kulturzentrum startbereit / Forderung nach neuem Vertrag

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Templiner Vorstadt - Theoretisch hätten die dringend notwendigen Brandschutzarbeiten im alternativen „Archiv“-Kulturzentrum bereits beginnen können – doch hat die Stadt noch nicht die nötigen 200 000 Euro überwiesen. Das sagte „Archiv“-Sprecher Kay Kärsten am späten Mittwochabend beim Treffen des Arbeitskreises Alternative Jugendkultur Potsdam (AJKP). „Wir hoffen, dass das Geld nächste Woche endlich kommt“, so Kärsten. Auf Anfrage sagte gestern Kulturbereichsleiterin Birgit-Katharine Seemann, auch sie gehe von einer Überweisung in der nächsten Woche aus.

Im Dezember hatten die Stadtverordneten die 200 000 Euro bewilligt – sonst hätte das marode Haus in der Leipziger Straße bereits zum Jahresende den Publikumsbetrieb einstellen müssen. Nun gilt bis Ende März eine neue übergangsweise Betriebsgenehmigung der Bauaufsicht.

Nach Abschluss der für rund zwei bis drei Monate geplanten Arbeiten hoffe er auf eine dauerhafte Erlaubnis, sagte Kärsten. In dem Haus sollen beispielsweise weitere Brandschutztüren eingebaut werden, um das gesamte Erdgeschoss und zunächst vier von acht Probenräumen feuersicher zu machen. Während der Arbeiten werde ein „provisorischer Betrieb“ gewährleistet, so Kärsten. Auch die Zahl der Veranstaltungen fällt in den kommenden Woche kleiner aus als gewohnt.

Sind die Arbeiten verrichtet, muss dennoch mit der Potsdamer Verwaltung weiter verhandelt werden: Der „Archiv“-Trägerverein will mit der Stadt ein neues Vertragsmodell für langfristige Planungssicherheit aushandeln. Der derzeitige Vertrag kann von der Stadt jeweils zum Jahresende gekündigt werden. Mit diesem Modell sei es unmöglich, Kredite oder weitere Fördergelder zu erhalten, so Kärsten. In der Vergangenheit hatte der Verein von bis zu zwei Millionen Kosten für eine vollständige Sanierung gesprochen. So wird befürchtet, dass die luftdichten Brandschutztüren für sich alleine zu Schimmel im Haus führen.

Die Verhandlungen zur Zukunft des „Archivs“ sollen auch Bestandteil der Arbeitsgruppe Jugendkultur sein, die ab Frühjahr einmal im Monat tagen soll. An diesem Arbeitskreis sollen unter anderem einzelne Stadtpolitiker, die kommunalen Fachbereiche Kultur und Jugend, Vertreter des Waschhaus und des Lindenparks sowie der AJKP teilnehmen. Weiteres Thema soll die Fertigstellung des Rahmenkonzepts „Jugendkultur“ sein, dessen erste Fassung vor einem halben Jahr auf Kritik gestoßen war. HK

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