Landeshauptstadt: „Arco“ noch gemütlicher

Wärmeregulierende Schicht für das Nauener Tor Nauener Vorstadt - „Wir spüren schon etwas – es ist irgendwie gemütlicher“, sagt Mario Giordano, Inhaber des Restaurants „Arco“ im Nauener Tor. Ursache des Gefühls ist der neue Innenanstrich. Der hat ganz besondere Eigenschaften: Er verteilt und reguliert die Wärme besser als das normale Wände vermögen. Die Wirkungsweise der Oberflächenbeschichtung erklärt Thomas Voswinkel von der SICC GmbH, welche das Produkt „ThermoShield“ auf den Markt bringt. Voswinkel zeigt einen Behälter mit dem „Farbpulver“, bei dem es sich in Wahrheit um winzige Keramik-Kugeln handelt. Dadurch würde sich die absorbierende Oberfläche enorm vergrößern. Ein Quadratmeter Wandfläche wächst laut Voswinkel zu einer Kugeloberfläche von 150 Quadratmetern. Ganz klar, dass diese Vergrößerung ganz besondere klimatische Eigenschaften bewirkt. Die große Fläche bindet je nach Klima mehr Feuchtigkeit beziehungsweise gibt viel mehr davon ab als eine glatt gestrichene Wand. Der Gast sieht nicht, dass es sich um etwas anderes als einen normalen Anstrich handelt, empfindet aber vielleicht ein stärkeres Wohlbefinden. Die aus den Heizkörpern strömende Wärme verteilt sich infolge der Oberflächenbeschichtung gleichmäßiger. Das Ganze wirkt fast wie eine Wandheizung. Von „Wärmedämmung“ könne bei der drei Millimeter dicken Beschichtung nicht die Rede sein, betont Voswinkel. Diese hätte die Untere Denkmalbehörde für das Nauener Tor auch nicht genehmigt. Vor der Renovierung bedurfte es nämlich einer detaillierten Abstimmung mit der Denkmalpflege. Zum Beispiel muss die Beschichtung trotz ihrer Beständigkeit wieder entfernbar sein. Mit einer speziellen Seifenlösung lässt sich das bewerkstelligen. Giordano musste für die exklusive Innengestaltung tief in die Tasche greifen. Auf drei Euro pro Quadratmeter belaufen sich die Kosten. Wegen des laufenden Geschäfts mussten die Arbeiten nachts stattfinden, in dem hohen Gastraum ein enormer Aufwand. Aber wenn das „Arco“ durch „ThermoShield“ nur zehn Prozent der Heizkosten einspart, ist dieser bald wieder eingespielt. G.S.