Landeshauptstadt: Ärger über Bus-Transfer
Priesterwegschule: Eltern kritisieren KIS-Planung
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Drewitz - Bei der Planung zum Umbau der Priesterwegschule zur Stadtteilschule in Drewitz habe der Kommunale Immobilienservice (KIS) die Kosten für die Umlagerung der 300 Schülerinnen und Schüler schlicht vergessen. Diesen Vorwurf äußerten empörte Elternvertreter beim Frühschoppen der Linken gestern im Bürgerhaus Am Stern.
Wie berichtet, sollen die Schüler ab Oktober mit drei Bussen in die Ausweichschule zum Schilfhof am Schlaatz gefahren werden. Schulleiterin Elvira Eichelbaum: „Viele Eltern sind beunruhigt.“ Besonders für die Kleinsten sei die anderthalb Jahre währende Busfahrerei nicht zumutbar. Sie rechnete vor, dass die Busse dreimal am Tag die Runde machen müssten, um die Hortstandorte in Drewitz anzusteuern. Im Extremfall fahren die Kinder viermal am Tag mit dem Bus. Zudem seien 40 Priesterweg-Schüler behindert; die Belastungen für sie glichen einer Tortur. Besonders in den Wintermonaten könne die Shuttle-Variante extrem hart werden. „Dann stehen 300 Kinder an der Haltestelle und warten auf den Bus“, so Eichelbaum.
„Ich muss einfordern, dass die Kinder während der 18 Monate dauernden Sanierung am Ort untergebracht werden“, sagte Elternvertreterin Ina Böhme. Sie fordert wie die Schulleitung, dass ein Container aufgestellt wird. KIS-Chef Bernd Richter hatte auf einer offenen Elternkonferenz mit dem „Abzug von den Sanierungskosten“ gedroht, falls er einen Container beschaffen müsse. Nach Angaben der Verwaltung würde ein Leihcontainer eine Million Euro kosten. Das Geld sei nicht aufzubringen. Eichelbaum bezweifelt die Summe. Kleinmachnow habe nach ihrer Recherche bei einer ähnlichen Zwischenlösung für 400 Kinder einen Container für 600 000 Euro hingestellt. Falls die Transfer-Kosten mit dem Bus, die mit 300 000 Euro veranschlagt sind, stimmten, blieben noch 300 000 Euro für eine Containerlösung. Laut Karin Schröter (Linke) werde die Shuttle-Variante noch im Bildungsausschuss beraten. Nach der heftigen Kritik der Schul- und Elternvertreter äußerte sie bereits jetzt: „Es muss ein Umsteuern der Verwaltung geben.“
Die Stadtteilschule ist eines der ersten Projekte zur Aufwertung von Drewitz. Laut Eichelbaum hätten sich in den letzten Jahren die „Probleme des Stadtteils zunehmend in die Schule verlagert“. Die Schule müsse sich daher dem Stadtteil öffnen. Vom Umbau erhofft sich die Schulleiterin „viel mehr Kontakte mit den Eltern“ als das bisher der Fall sei. G. Schenke
G. Schenke
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