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Landeshauptstadt: Ärger um „Freiland“-Vertrag

Künftige Jugendareal-Betreiber warten seit mehr als zwei Monaten auf eingeplante Fördergelder der Stadt

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Das neue „Freiland“-Jugendzentrum in der Friedrich-Engels-Straße ist noch nicht einmal eröffnet, da gibt es bereits Ärger. Denn seit Anfang Oktober arbeitet die neu gegründete Cultus-Gesellschaft an Planungen für das neue Jugendareal, trifft Absprachen, begleitet die laufenden Bauarbeiten – bislang aber noch völlig ohne das dafür eigentlich eingeplante Fördergeld von rund 10 000 Euro pro Monat. Bislang sei nicht einmal ein Vertrag mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken als Eigentümer des Geländes zustande gekommen, erklärte gestern Cultus-Chef Dirk Harder, der zugleich Chef des Stadtjugendrings ist, den PNN auf Anfrage: „Wir müssen unsere Rechnungen bisher alle privat bezahlen.“ Dabei würden er und sein Geschäftspartner Achim Trautvetter – der wegen der unklaren Verhältnisse laut Harder ohne Einkommen ist – der Stadtverwaltung stets innerhalb von zwei Tagen auf auftauchende Fragen antworten.

Für die Stadtverwaltung erklärte gestern Stefan Schulz, man sei „optimistisch, baldmöglichst den Vertrag mit Freiland unterzeichnen zu können.“ Die Stadt fühle sich an die „gültigen Beschlüssen“ zur Umsetzung von „Freiland“ gebunden. Da es sich aber um ein autonomes Jugendzentrum handele, stünden noch viele „hochkomplexe rechtliche Fragen an, die eingehend erörtert und gelöst werden müssen“. In dieser Woche fänden weitere Gespräche statt, so Schulz. Unter anderem geht es nach Angaben von Verhandlungsteilnehmern um Bereiche wie Jugendschutz und darum, nach welchen Kriterien das Modellprojekt „Freiland“ nach drei Jahren auf seinen Erfolg oder Misserfolg hin untersucht werden soll.

Allerdings stellte Schulz auch alsbald die Überweisung erster Fördermittel an die „Freiland“-Träger in Aussicht. „Wenn jetzt alle Unterlagen vom Betreiber vollständig eingegangen sind, dann steht der Zuwendung für 2010 – auch ohne eine Vertragsunterzeichnung – nichts mehr im Weg.“ Projektentwickler Harder reagierte auf diese Aussage von Schulz gestern mit Unverständnis. Alle Unterlagen seien vollständig abgegeben worden, sagte Harder. Im September hatte der Hauptausschuss Harders Cultus-Gesellschaft als „Freiland“-Betreiber bestimmt.

„Freiland“ soll insgesamt einen jährlich 125 000 Euro aus dem städtischen Haushalt erhalten. Unterkommen sollen der Spartacus-Verein und der Jugendklub S 13, ferner entstehen Bandprobenräume und Graffitiflächen. Harder kündigte an, sollte der Vertrag mit der Stadt unterschrieben sein, werde so schnell wie möglich ein Plenum mit potenziellen Nutzern des Geländes einberufen, um gemeinsam Pläne zu schmieden. Bislang hätten sich rund 200 Interessenten gemeldet. HK

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