Landeshauptstadt: Ärger um Speicherstadt
Keine Nutzungsgenehmigung für Boelcke-Speicher
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Templiner Vorstadt - Neuer Ärger um das Luxuswohngebiet Speicherstadt: Für den seit wenigen Monaten von Anwohnern bezogenen Boelcke-Speicher hat die Stadtverwaltung noch keine Nutzungsgenehmigung erteilt. Das bestätigte gestern Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN. „Gegen den Bauträger ist deswegen ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet worden.“ Ob die Genehmigung erteilt wird, solle diese Woche bei einer Begehung des Speichers geklärt werden.
Für die Sanierung des Gebäudes verantwortlich ist die Prinz von Preußen Grundbesitz AG (PPG). Bei einer Informationsveranstaltung zu den Problemen in der Speicherstadt hatte am Montag eine Anwohnerin erklärt, sie habe von der Stadtverwaltung die Information erhalten, dass eine Nutzungsgenehmigung für das Haus wegen fehlender Brandmelder nicht vorhanden sei. Ein Vertreter der PPG gab sich laut Teilnehmern zuversichtlich, die Genehmigung noch zu erhalten. Er soll aber auch gesagt haben: „Im Zweifelsfall wird das Haus geräumt.“ Im Boelcke-Speicher, der quer zur Havel beim Schinkelspeicher steht, kosteten Wohnungen laut PPG zwischen 260 000 und 486 000 Euro.
PPG-Sprecherin Anné Schwarzkopf stellte die fehlende Nutzungsgenehmigung gestern als „normalen Vorgang“ dar. Der Potsdamer Bauaufsicht hätten nicht alle Unterlagen der PPG vorgelegen, deswegen habe es nun eine Nachfrist gegeben. Noch an diesem Freitag würde die Brandmeldeanlage bei einem Termin mit der Verwaltung in Betrieb genommen. Nächste Woche sei dann die Endabnahme geplant, so Schwarzkopf. Zugleich bestätigte sie einen PNN-Bericht vom Dienstag: Die PPG werde im Schinkelspeicher noch einmal jede Wohnung nach dem Schadstoff DDT untersuchen, um eine gesundheitsgefährdende Belastung mit dem Umweltgift auszuschließen. HK
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