ATLAS: Arroganz
Man ist es fast leid. Immer wieder die gleiche unendliche Geschichte.
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Man ist es fast leid. Immer wieder die gleiche unendliche Geschichte. An exponierter Stelle soll ein Neubau entstehen, und was passiert? Die Öffentlichkeit bekommt den fertigen Entwurf präsentiert, die Stadtverordneten dürfen ihn allenfalls noch abnicken. Vorweg gibt es keine Diskussion, auch keine Ankündigung, nichts. So muss sich die Pro Potsdam nicht wundern, wenn ihr beim Projekt „Haus des Reisens“ der Wind kräftig ins Gesicht weht. Die Überarbeitung des bestenfalls ungnädig aufgenommenen ersten Entwurfs ist schlicht und einfach Makulatur. Ein gefälligeres Dach, ein paar zusätzliche Pfeiler im Erdgeschoss. Das war’s. Es zeugt von einer gewissen Arroganz, dass man in der Chefetage der kommunalen Pro Potsdam wirklich glaubt, damit durchzukommen. Und das umso mehr, wo seit Jahren um die Neugestaltung der Mitte gerungen wird und sich die Öffentlichkeit ein Mitspracherecht nicht zuletzt auf der Straße erkämpft hat. Die gesamte Mitte der Stadt steht vor einem Umgestaltungsprozess von gewaltigen Ausmaßen. Ein Leitbauten-Konzept, wie es in Dresden erfolgreich praktiziert wurde, könnte auch hier die Lösung sein. Der Anblick des alten Reisebüros bereitet den Potsdamern seit 40 Jahren Verdruss. Ein Neubau sollte dies nicht auch tun.
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