Landeshauptstadt: Artisten mit heißen Sohlen
Jakobs: Mehr Spenden für Kinderhilfswerk erwartet
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Bornstedt - Zu beneiden waren die kleinen Artisten am vergangenen Wochenende im Krongut Bornstedt nicht. Die dunklen Bodenmatten erhitzten sich unter der glühenden Sonne am Sonnabend so sehr, dass die Künstler den Brunnen im Rosengarten kurzerhand zum Fußbad umfunktionierten, um die heißen Sohlen zu kühlen.
Mit dem zweitägigen Festival des Potsdamer Kinderzirkus Montelino und seinem Berliner Pendant Cabuwatzi wurde eine alte, fast in Vergessenheit geratene Tradition wiederbelebt. Die Geburtstagsfeiern von Prinzessin Charlotte, dem zweitgeborenen Kind von Kaiser Friedrich III. und Kronprinzessin Victoria, waren Kinderfeste für jedermann gewesen. „Diese Idee wollten wir wieder aufgreifen“, erklärte Krongut-Geschäftsführer Cees Zonneveld.
Der zweite Hintergrund des Zirkus-Festes war ein ernsterer: Das Deutsche Kinderhilfswerk nutzte die Veranstaltung, um Spenden zu sammeln und für eigene Projekte zu werben. Die Lobby-Institution unterstützt sowohl kinderfreundliche Projekte, in denen die Jüngsten Mitverantwortung tragen, als auch bedürftige Kinder und Familien. Als Erfolg wollte Kinderhilfswerk-Geschäftsführerin Heide-Rose Brückner die erste Spendenaktion im Krongut nicht gänzlich bezeichnen. „Zufrieden sind wir nicht“, bedauerte sie das nur mäßige Publikumsinteresse. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte sich als Schirmherr der zweitägigen Spendenaktion „mehr Zuschauer und mehr Spender gewünscht“, freute sich aber über den nimmermüden Enthusiasmus der kleinen Artisten. Zu den Spendenerlösen vom Wochenende wollte Brückner keine genauen Angaben machen, einige hundert Euro werden es wohl gewesen sein. Der Erlös geht zur Hälfte an die Lobby-Institution, die anderen 50 Prozent teilen sich die beiden Zirkusse aus Berlin und Potsdam. „Transparenter können wir nicht zeigen, wie unsere Spenden an die richtigen Stellen geleitet werden“, sagte Brückner.
Über einen zusätzlichen warmen Geldregen durfte sich der Zirkus Montelino freuen. Dessen Vorsitzender Ulrich Stöcker nahm einen 5000-Euro-Scheck aus den Händen Brückners entgegen. „Damit können wir die letzte Rate für unser Zirkuszelt bezahlen, der Rest wird in dieTrainingsmöglichkeiten für die Kinder investiert“, freute sich Stöcker. KG
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