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Landeshauptstadt: Asphalt für Jahnstraße ist vom Tisch

Anwohnerversammlung zur Gestaltung geplant / Aber weiter Streit um historisches Pflaster

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Babelsberg - Keine Einigung gibt es derzeit zwischen Stadtverwaltung und Anwohnern im Streit um die Sanierung der Babelsberger Jahnstraße. Ein erneuter Anlauf soll auf einer Bürgerversammlung noch vor der nächsten Bauausschusssitzung am 12. Februar genommen werden, wie die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) dem Ausschuss am Dienstagabend ankündigte. Es ist damit zu rechnen, dass der Bauausschuss in der Februar-Sitzung eine Entscheidung in der Auseinandersetzung treffen wird.

Während die Anwohner im Zuge der Straßensanierung die Wiederverwendung des historischen Kopfsteinpflasters fordern, befürwortete die Bauverwaltung zunächst eine Asphaltschicht. In einer Kompromiss-Variante bietet sie nun die Wiederverwendung des Pflasters in den entstehenden Parkbuchten an. Auf der Fahrbahn soll ein anderes gebundenes Pflaster Verwendung finden, das auf dem Bauhof noch vorhanden ist. Die Asphaltschicht ist vom Tisch, wie die Baubeigeordnete gestern erläuterte. Das alte „Buckelpflaster“ kommt aus Verwaltungssicht nicht infrage – der Unterhalt sei zu teuer, die Lärmbelästigung zu hoch und die Gewährleistungshaftung problematisch. Sollten die Anwohner dem Kompromiss nicht zustimmen, bliebe nur die Alternative die Straße so zu belassen wie sie jetzt ist. Allerdings verwies die Beigeordnete auf die jetzt noch in Anspruch zu nehmende Städtebauförderung. Sollte aber 2010/2011 die Sanierungssatzung aufgehoben werden, seien die Anwohner dann jedoch bei einer Straßensanierung zur Zahlung von Anliegerbeiträgen verpflichtet.

In der Bauausschusssitzung am Dienstag kritisierte die Anwohnerin Alexandra Wendeler das vom Stadtkontor erstellte Protokoll einer Erörterungsveranstaltung zur Umgestaltung der Jahnstraße, in der es heißt: „Es wurde festgestellt, dass, sollten die Anwohner auf den Wiedereinbau des bestehenden Pflasters bestehen und dies auf politischer Ebene durchsetzen wollen, eine Sanierung der Straße im Rahmen der Sanierungsmaßnahme Babelsberg nicht in Aussicht gestellt werden kann.“ Dies stelle „keine Erpressung von Seiten der Verwaltung dar“, sagte Elke von Kuick-Frenz gestern den PNN. Vielmehr sei dies eine Erläuterung der Tatsache, dass die Verwaltung das alte Pflaster auf der Fahrbahn nicht vertreten könne.

Alexandra Wendeler zufolge haben von Anwohnern bestellte „Pflasterexperten“ versichert, das alte Pflaster sei wiederverwendbar. Wie sie gestern den PNN sagte, sei den Anwohnern bislang nicht verständlich, warum dies die Stadt nicht für möglich hält.Guido Berg

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