zum Hauptinhalt
Wortgefecht. Matthias Klipp (l.) und Helmut Naber (r.) stritten.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Asphalt-Streit geht weiter

Erneut Protest an Hegelallee-Mittelpromenade

Stand:

Innenstadt - Der Ton war rau. „Das ist ja übelste ADAC-Demagogie“, echauffierte sich der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) über die Argumentation von Helmut Naber. Der Unternehmer, der sich dadurch diskreditiert fühlte, sagte, durch die Vorfahrt für Radfahrer auf der Mittelpromenade würde der Autoverkehr in der Hegelallee und den anliegenden Straßen zum Erliegen kommen. Wie Axel Dörrie, Fahrradbeauftragter der Stadt sagte, plane die Verwaltung nach Asphaltierung der Mittelpromenade auch das historische Straßenpflaster zwischen der Promenade zu erneuern und durch gelbes Pflaster zu ersetzen. Dadurch soll Autofahrern auch optisch signalisiert werden, dass künftig Radfahrer und Fußgänger an dieser Stelle Vorfahrt haben.

Dörrie war Teilnehmer einer Versammlung gestern Nachmittag, bei der Gegner des Asphaltierens einen Stopp der Bauarbeiten forderten. Diese haben Anfang der Woche begonnen und sollen in einer Woche beendet sein. Erst danach wird sich die Stadtverordnetenversammlung mit einem Antrag von Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) beschäftigen, in der sie den Baustopp fordert. Ihr Vorwurf: Die Stadtverordneten seien nicht rechtzeitig informiert worden und hätten sich auch nicht für diese Art des Ausbaus ausgesprochen.

Eines Beschlusses bedarf es laut Klipp und Dörrie aber auch nicht. Die Stadtverordneten hätten mit dem Beschluss zum Radverkehrskonzept Mitte 2008 ihre Zustimmung zu dem Projekt bereits erklärt. Darin sei ausgeführt, dass die Promenade einen befestigten Untergrund erhalten soll. Klipp erklärte, die Stadt habe nicht genügend Geld, alle Grünflächen und Straßenanlagen instand zu halten. 1,10 Euro pro Quadratmeter Fläche bräuchte er, genau 13 Cent habe er, so Klipp. Daher müsse die Stadt Wege bauen, die geringe Instandhaltungskosten haben. Eine Asphaltdecke gehöre dazu. Zu den Gegnern des Asphaltierens kamen auch zahlreiche Befürworter. Das Gerücht, dass Klipp als Baubeigeordneter per Email seine Mitarbeiter dazu aufgerufen habe, zahlreich für den Asphalt zu erscheinen, bestätigte keiner der Anwesenden. Der Verkehrsclub Deutschland habe dazu aufgerufen, sagte ein Vertreter der Stadt. Jan Brunzlow

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })