Landeshauptstadt: Asphalt wieder aufgesägt
Anwohner der Dieselstraße enttäuscht
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Babelsberg – Im Babelsberger Pflasterstreit war es das vehement vorgebrachte Vorurteil der Anwohner von Siemens- und Wattstraße: Erhält ihre Straße im Zuge der Sanierung anstatt des originalen Pflasters eine Asphaltschicht, wird die Straßenoberfläche bald aussehen wie ein Flickenteppich. Grund: Ungebundenes Pflaster kann bei Reparaturen etwa an Rohrleitungen aufgenommen und später wieder verlegt werden, ohne das nennenswerte Spuren hinterlassen werden. Asphalt dagegen wird aufgesägt, die Homogenität der Straßenoberfläche ist zerstört, es bleiben Narben.
Die Wirklichkeit scheint den Babelsberger nun recht geben zu wollen: Ein Anwohner der Dieselstraße schrieb den PNN, dass auf dem Abschnitt zwischen Friesen- und Wattstraße eine neue Asphaltschicht entstand, die zunächst sogar die Anerkennung der Anwohner fand. Doch dann am Montag, den 14. April, folgte die Überraschung: Nur eine Woche nach der Freigabe des Straßenabschnittes habe wieder „eine rege Bautätigkeit an der vermeintlich fertigen Straße“ eingesetzt. Der neue Straßenbelag werde mit aufwändiger Technik wieder entfernt. Alte Gullideckel würden durch neue ersetzt.
Mike Kühn von der Stadtkontor GmbH, dem Babelsberger Sanierungsträger, bestätigte gestern gegenüber den PNN erneute Bauarbeiten an der Dieselstraße. An den Einmündungen zur Jahnstraße und zur Wattstraße habe sich bei zwei Schmutz- und Regenwasserschächten nach Abnahme durch die Energie- und Wasser Potsdam GmbH (EWP) herausgestellt, dass zwei falsche Schachtoberteile, zwei so genannte Konusse, verwendet worden seien und diese Bauteile ausgetauscht werden mussten. „Dazu musste der Asphaltbelag aufgeschnitten und erneuert werden“, erklärte Kühn. Dies sei in der Tat „hässlich, unschön und vermeidbar“, erklärte der Stadtkontor-Mitarbeiter: „Da muss ich ihnen Recht geben.“ Mittlerweile seien die Arbeiten wieder beendet. Es sei jedoch im Gespräch, die Straßendecke noch einmal großflächig zu überarbeiten, wenn der zweite Abschnitt der Dieselstraße saniert wird. Dies soll laut Kühn noch in diesem Jahr geschehen, der genaue Termin stehe noch nicht fest. Als Nächstes beginne Anfang Mai der erste Sanierungsabschnitt für die Siemens- und Wattstraße. Hierbei wird später wieder, durchgesetzt durch Anwohnerproteste, nach der Medienerneuerung ungebundenes Pflaster statt Asphalt die Fahrbahndecke bilden. gb
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