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Flüchtlingsunterkünfte in Potsdam: Asylheim am Handelshof wird eröffnet

Potsdam - Die neue Flüchtlingsunterkunft am Handelshof eröffnet am 15. März.

Von Katharina Wiechers

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Potsdam - Die neue Flüchtlingsunterkunft am Handelshof eröffnet am 15. März. Die Einrichtung im Industriegelände soll 140 Menschen Platz bieten, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Bereits am morgigen Donnerstag können Interessierte die Gemeinschaftsunterkunft bei einem Tag der offenen Tür besichtigen. Ab 17 Uhr ist dort geöffnet.

Mit der Einrichtung hat Potsdam insgesamt 14 Flüchtlingsunterkünfte. Eine weitere soll noch in diesem Jahr an der Marquardter Chaussee hinzukommen, dort sind 70 Plätze geplant. „Unser Konzept der vielen kleineren Unterkünfte verteilt im ganzen Stadtgebiet ist die Basis einer guten Integrationsarbeit“, so der Potsdamer Sozialbeigeordnete Mike Schubert (SPD).

Träger am Handelshof ist die deutschlandweit aktive European homecare GmbH aus Nordrhein-Westfalen, die schon mehrfach in den Schlagzeilen war. Ein anonymer Internetblog berichtet von Missständen in EHC-Einrichtungen und wirft dem Unternehmen vor, mit öffentlichen Geldern „Millionengewinne auf Kosten von Flüchtlingen“ zu erzielen. Ein EHC-Sprecher hatte hingegen auf PNN-Anfrage erklärt, bei der Firma handele es sich um ein mittelständisches Familienunternehmen, das schlichtweg bessere Leistungen zu günstigeren Kosten anbiete – und so auch weniger Rendite erziele als andere Wettbewerber. Die EHC sei der größte private Anbieter von Asyleinrichtungen in Deutschland und auch Qualitätsführer.

Die Stadt verteidigt die Wahl des Trägers. Das Rathaus habe sich bei der Ausschreibung an alle geltenden Richtlinien im Land Brandenburg gehalten. Die von der Fraktion Die Andere geäußerte Vermutung, die Gemeinschaftsunterkunft werde auf „lautlose nächtliche Abschiebungen“ spezialisiert, wies die Stadt als falsch zurück.

2016 kamen 661 Flüchtlinge nach Potsdam, etwa genauso viele werden den Angaben zufolge für dieses Jahr erwartet. Das sind deutlich weniger als 2015, als knapp 1500 Menschen kurzfristig untergebracht werden mussten.

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