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ATLAS: Asynchronität

Hoppla, was ist denn das? Potsdams Tourismus stagniert.

Von Peer Straube

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Hoppla, was ist denn das? Potsdams Tourismus stagniert. Darüber mag man sich wundern, angesichts der Karawanen von Reisenden, die sich sommers Richtung Sanssouci schieben. Doch dass der Schein trügt, bewies jüngst bereits ein Hamburger Hotelexperte, der dem Marketing der Stadt ordentlich die Leviten las. Viel zu wenig tue man für Budgettouristen, der Anteil von ausländischen Touristen liege im deutschen Vergleich ziemlich weit unten. Dabei, attestierte er, habe Potsdam „enormes Potenzial“. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer. Potsdams eitle Eigenwahrnehmung ist in erstaunlichem Maße asynchron zur Wirklichkeit. Stolz blickt man auf die größte Weltkulturerbefläche Deutschlands – nur hat man davon schon jenseits der Elbe kaum noch etwas gehört. „Potsdam, wo liegt denn das?“, fragt mancher Bayer, in dessen Alpenreich jährlich Millionen allein zum Oktoberfest und zu Ludwigs Kitsch-Schloss pilgern. Auch, was aus Fremdenverkehrssicht längst Standard ist, nämlich eine vielsprachige Internet-Homepage, hat Potsdam noch nicht gebacken bekommen. Erstmal werden die Kosten geprüft. Kaum zu glauben. Gutes Marketing kostet nun mal Geld. Aber gezielt und offensiv eingesetzt, zahlen sich die Ausgaben für die Stadt doppelt und dreifach aus.

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