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Landeshauptstadt: Atlas – neues Symbol für Potsdam Forum

Besucherrekord im Alten Rathaus / Sanierung beginnt

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Besucherrekord im Alten Rathaus / Sanierung beginnt Von Günter Schenke Innenstadt. Mit einem modernen Hebelifter fährt Thomas Bolze dieser Tage mehrfach hinauf zur Atlasfigur auf dem Alten Rathaus. Der Ingenieur begutachtet den Erhaltungszustand der drei Meter hohen Skulptur mit dem Globus auf dem Rücken, dessen Kugeldurchmesser 1,80 Meter beträgt. Grund der Untersuchung: Der Fassade des Alten Rathauses steht samt dem Figurenschmuck eine gründliche Restaurierung bevor. Bernd Richter, Bereichsleiter für Sonderbauvorhaben in der Stadtverwaltung, informiert über die zu erwarteten Kosten: zwei Millionen Euro. „Die Fördermittel aus dem Fonds der Städtebauförderung sind beantragt“, sagt er. An der Bewilligung hege er keinen Zweifel. Dass die Restaurierung dringend notwendig ist, zeigt allein der Umstand, dass einige Fassadenteile abgenommen werden mussten, weil sie herunterzustürzen drohten. Die zum Teil zentnerschweren Brocken lagern im Rathaus-Foyer. Besuchermagnet im Zentrum Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer lässt keinen Zweifel daran, dass es nach der Fassadensanierung mit der Instandsetzung des Alten Rathauses, das jetzt den Zusatz „Potsdam Forum“ trägt, auch im Inneren weiter geht. Zusammen mit der Leiterin Elke Bahr und Veranstaltungsmanagerin Susanne Städler konnte sie gestern, ein Jahr nach der Neupositionierung des alten Kulturhauses, eine erfreuliche Bilanz des Jahres 2003 vorlegen: 17 Prozent mehr Besucher und 46 Prozent mehr Einnahmen. Letztere bedeuten ein Plus von 22000 Euro. Von einer Schließung des Hauses wie noch vor vier Jahren angekündigt, ist heute nicht mehr die Rede. „Wir können in diesem Haus arbeiten“, versichert die Beigeordnete zum baulichen Zustand. Und: „Wenn das Profil stimmt, ist das Haus auch zu beleben“. Elke Bahr hält einen Briefkopf mit dem neuen Logo des „Alten Rathauses – Potsdam Forum“ hoch, das die Atlasfigur auf dem Turm des von Jan Boumann und Carl Ludwig Hildebrant 1753 bis 1755 errichteten Bauwerks ziert. Innerhalb des Corporate Design der Landeshauptstadt Potsdam hat der Bereich Marketing/Kommunikation eine „maßgeschneiderte Produktlinie“ entwickelt. Vom Plakat über die Programmhefte bis zur Eintrittskarte zeigen künftig alle Druckerzeugnisse und Veröffentlichungen ein einheitliches Erscheinungsbild, in dessen Zentrum die 250 Jahre alte Atlasfigur steht. Doch das neue Logo ist nur eine Äußerlichkeit, tatsächlich hat sich das innere „Profil“ entscheidend verändert. So ist das Alte Rathaus zunehmend als Kultur- und Tagungszentrum gefragt. „Wir können nicht alle Terminwünsche erfüllen“, berichtet Fischer. „Wir möchten das Forum für die Stadt sein“, verkündet Elke Bahr und fügt hinzu, dass ein solcher Anspruch nicht ohne feste Partnerschaften umzusetzen sei. Sie nennt die Universität Potsdam mit ihren Sonntagsvorlesungen und die Urania, mit der sie im Herbst 2003 eine vertragliche Vereinbarung geschlossen hat. Sitz der Kulturhauptstadt-Bewerbung Ein Riesenposter mit einem auf dem Kopf stehenden Atlasturm verweist an der Fassade auf die neue Rolle des Alten Rathauses: Es ist Sitz der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH. Wie Bahr sagte, gebe es dadurch neue Impulse für das „Programmprofil“. So findet im Mai eine gemeinsame Konferenz aller deutschen Bewerberstädte um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ statt. Alle sind voller Spannung, wie sich Potsdam unter den Konkurrenten bewähren wird. Die Stabilität der Atlasfigur mag als gutes Omen gelten. Wie Ingenieur Thomas Bolze, der sogar mittels Sonden das Innere der Skulptur abgeleuchtet hat, versichert, sei der Atlas in einem „sehr guten Zustand“. Das mit grüner Patina bedeckte Kupferdach der Turmkuppel wäre eine so hervorragende Handwerksarbeit, dass nach 40 Jahren kaum Reparaturen erforderlich seien.

Günter Schenke

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