zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Attacke war politisch motiviert Bekennerschreiben nach Angriff auf Polizei-Büro

Innenstadt – Die Attacke auf das Potsdamer Büro des Landesverbands der Deutschen Polizeigewerkschaft vor zwei Wochen war offensichtlich politisch motiviert. Wie Behördensprecher Christoph Lange von der Potsdamer Staatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigte, sei am Abend nach dem Angriff im Internet ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden.

Stand:

Innenstadt – Die Attacke auf das Potsdamer Büro des Landesverbands der Deutschen Polizeigewerkschaft vor zwei Wochen war offensichtlich politisch motiviert. Wie Behördensprecher Christoph Lange von der Potsdamer Staatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigte, sei am Abend nach dem Angriff im Internet ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Das Portal, auf dem es erschien, wird der linken Szene zugerechnet.

In dem Schreiben erklärt eine „Reisegruppe Sanssouci“, anlässlich des vor zwei Wochen tagenden Europäischen Polizeikongresses in Berlin habe man sich entschlossen, das Büro in der Hegelallee 54 mit Steinen und Farbe anzugreifen, die Fenster zu „entglasen“. Der Grund: „Bullen“ seien „Mörder“, wie es in dem Schreiben heißt – und die Gewerkschaft der Polizei gehöre mit ihren Forderungen, etwa zur Herabsetzung der Strafmündigkeit von Jugendlichen, zum Rechtsaußen-Flügel innerhalb der Behörde. Unterzeichnet ist das Schreiben mit dem Namen der Gruppe und der Bemerkung: „Der Hass, der aus dem Nichts kam.“

Wie berichtet hatten unbekannte Täter in der Nacht zum 21. Februar mehrere Fensterscheiben des Büros der Gewerkschaft zerstört sowie die Fassade und die Innenräume mit blauer Farbe bespritzt. Lange sagte, bei der Staatsanwaltschaft werde wegen einer Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund ermittelt. Weitere Details – etwa ob die Täter eher in Berlin oder Potsdam vermutet werden – nannte er nicht.

Der Fall weckt Erinnerungen an eine von den Auswirkungen her noch deutlich gravierendere Attacke in Groß Glienicke vor mehr als einem halben Jahr. Mitte Mai hatten Unbekannte Steine und Farbflaschen gegen das Wohnhaus von Horst Reichenbach, Chef der EU-Task-Force für Griechenland, geworfen und das vor der Tür geparkte Auto seiner Frau, der SPD-Europaabgeordneten Dagmar Roth-Berendt, angezündet. Auch damals tauchte ein Bekennerschreiben auf, es trug die Unterschrift „FreundInnen von Loukanikos“. Das ist ein Hund, der häufig bei Protesten gegen den Sparkurs in Griechenland auftaucht – das Tier gilt als Maskottchen der linken Szene. Von Staatsanwalt Lange hieß es, die Ermittlungen in dem Fall dauerten an. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })