
© K. Kleist-Heinrich
Landeshauptstadt: Attika-Figuren: Gespräche über Rückkehr Stiftung und Denkmalamt beraten Anfang März
Über eine mögliche Rückkehr der acht Attika-Figuren vom Dach der Berliner Humboldt-Universität auf das Potsdamer Stadtschloss will die Schlösserstiftung Anfang März mit dem Berliner Landesdenkmalamt beraten. Es sei indes nicht davon auszugehen, dass dann bereits eine Entscheidung über den Verbleib der Skulpturen fallen werde, sagte Stiftungssprecher Ulrich Henze auf PNN-Anfrage.
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Über eine mögliche Rückkehr der acht Attika-Figuren vom Dach der Berliner Humboldt-Universität auf das Potsdamer Stadtschloss will die Schlösserstiftung Anfang März mit dem Berliner Landesdenkmalamt beraten. Es sei indes nicht davon auszugehen, dass dann bereits eine Entscheidung über den Verbleib der Skulpturen fallen werde, sagte Stiftungssprecher Ulrich Henze auf PNN-Anfrage.
Oberste Priorität habe der Schutz der Skulpturen, betonte Henze. Das Berliner Landesdenkmalamt sei die federführende Behörde in dieser Frage. Sie entscheide, ob die Skulpturen transportfähig sind oder nicht. Wie berichtet hatte die Stiftung den Zustand der Skulpturen zwar als stark restaurierungsbedürftig, jedoch von guter Grundsubstanz eingeschätzt. Sollte sich die Stiftung mit dem Landesdenkmalamt, der Senatsverwaltung und der Humboldt-Universität auf eine Rückkehr der Figuren nach Potsdam einigen, werde dies jedoch erst kurz vor Fertigstellung des Schlossneubaus auf dem Alten Markt geschehen, sagte Henze. Aus technischen Gründen müsse das Landtagsschloss erst abgerüstet sein, bevor die Plastiken aufgestellt werden könnten, hieß es. Der neue Landtag in der Gestalt des historischen Stadtschlosses mit der Fassade von Knobelsdorff soll nach derzeitigem Stand in der zweiten Jahreshälfte 2013 fertig sein.
Von den einstmals 76 Attika-Figuren auf dem Dach des Potsdamer Stadtschlosses sind 17 noch erhalten, von weiteren 18 existieren Fragmente. Acht intakte Figuren stellte die staatliche Schlösserverwaltung der DDR 1966 der Humboldt-Universität als Dauerleihgabe zur Verfügung. Seitdem zieren sie das Dach der Seitenflügel des Universitätsgebäudes Unter den Linden. Je vier der Skulpturen stammen von den friderizianischen Bildhauern Johann Gottlieb Heymüller (um 1715-1763) und Leonhard Storch.
Sollten die Originale sich nach Ansicht des Landesdenkmalamtes als zu fragil für einen Transport herausstellen, müssten von den Skulpturen Kopien hergestellt werden. Deren Finanzierung ist allerdings unklar, denn weder das Land Brandenburg als Bauherr des Schlossparlaments noch die Schlösserstiftung als Eigentümerin der Figuren wollen dafür aufkommen. Nach Ansicht von Experten kostet die Nachbildung aller acht Skulpturen insgesamt rund 320 000 Euro. Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (Linke) hatte erklärt, der Figurenschmuck des Schlosses sei nicht Bestandteil des Vertrags mit dem Baukonzern BAM, sondern müsse über Spenden finanziert werden. pee
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