Landeshauptstadt: Auch 2012 drei Tage Stadtwerke-Fest
Vom 29. Juni bis 1. Juli soll gefeiert werden / Details zum umstrittenen Event nennt das Unternehmen nicht
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Der Termin für das zwölfte StadtwerkeFest steht. An drei Tagen, vom 29. Juni bis 1. Juli, wird der Potsdamer Energieversorger seine Kunden und alle anderen Potsdam-Gäste zum Feiern einladen. Das sagte Unternehmenssprecher Göran Böhm gestern gegenüber den PNN. Auf die mit Spannung erwartete Liste der in diesem Jahr auftretenden Künstler müssen Freunde des Festes allerdings noch warten. Die Stadtwerke hüllen sich in Schweigen. Bislang sei noch kein Vertrag mit einem Künstler geschlossen, sagte Böhm. Gerüchte um einen Auftritt der Brit-Rocker von „Jethro Tull“ wies er zurück. Deren Frontmann Ian Anderson soll allerdings am 24. Februar im Nikolaisaal spielen. Für das Stadtwerkefest gebe es allerdings bereits Offerten anderer Musiker, so Sprecher Böhm – welche, verriet er nicht. Dabei hatte das Unternehmen ursprünglich schon vor Weihnachten eingeladen, um über das Fest zu informieren. Der Termin musste abgesagt werden. Die Festplanung sei im Trubel um die frohe Botschaft der Stadtwerketochter Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) über stabile Trink- und Schmutzwasserpreise untergegangen, so Böhm.
In den vergangenen Jahren hatten die Stadtwerke Stars wie ZZ Top, Kim Wilde, Paul Potts, Billy Idol, Joe Cocker oder Nena nach Potsdam geholt. Der Eintritt war stets frei. Dem standen allein im vergangenen Jahr Kosten von rund 900 000 Euro gegenüber. Laut Stadtwerken hätten Sponsoren den größten Teil bezahlt. Dennoch hatten große Teile der Stadtpolitik das Fest stets als zu opulent kritisiert. Erst mit der Stadtwerke-Affäre um Spitzeleien und Geheimsponsoring, die letztlich zum Abgang des Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen führte – er hatte sich stets um die Stars bemüht – waren die Kosten des Festes öffentlich gemacht worden. Jetzt steht das Fest vor einer Neuausrichtung, diese wird auch politisch im Stadtparlament diskutiert. Auch sollten die Stadtwerkekunden mitentscheiden. Die Ergebnisse einer entsprechenden Umfrage sind jedoch noch nicht veröffentlicht. Die Umfrage sei ausgewertet, sagte Unternehmenssprecher Böhm. „Grundsätzlich ist alles vorbereitet.“ Womöglich könne er kommende Woche erste Details zur Umfrage, zum Fest und dem diesjährigen Festbudget nennen. „Wir müssen Rede und Antwort stehen“, sagte Unternehmenssprecher Böhm.
Vor die Presse soll dann auch der neue Stadtwerkechef Wilfried Böhme treten. Er ist seit 1. Januar im Amt; wie lange Böhme amtiert, ist unbestimmt, da die Stadtwerke-Geschäftsführung und die des Tochterunternehmens Energie- und Wasser Potsdam GmbH (EWP) nach der Stadtwerke-Affäre neu besetzt werden sollen. Seit dem Rückzug Paffhausens am 20. Mai 2011 leitet Böhme auch die EWP. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD), der nach dem Paffhausen-Rückzug die Stadtwerke-Geschäftsführung übernommen hatte, soll jetzt deren Aufsichtsratschef werden. Dieses Amt will Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) abgeben, um für klarere Strukturen zu sorgen. tor/SCH
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