Landeshauptstadt: Auch den Neuen eine Chance geben
Fachhochschule Potsdam entwickelt Qualitäts-Förderkriterien für die Freien Träger
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Fachhochschule Potsdam entwickelt Qualitäts-Förderkriterien für die Freien Träger Einen Kriterienkatalog zur Einschätzung der künstlerischen Qualität der Freien Träger will bis zum Sommer der Studiengang Kulturarbeit der Fachhochschule Potsdam entwickeln. Darauf verwies Prof. Hermann Voesgen, Vorsitzender des Beirats für kulturelle Projektförderung, am Donnerstagabend im Kulturausschuss. So ein Regelwerk sei nach dem Auslaufen der bislang angewendeten Fördermaßgaben bei den Betriebskostenzuschüssen dringend notwendig. Es gebe immer neue Antragsteller, aber die Fördersumme bleibe in etwa gleich. Eine Besitzstandswahrung würde zu Lasten dieser Neuen gehen und ihnen eine Chancengleichheit verbauen. Bis zur Sommerpause wolle die Fachhochschule, an der Prof. Voesgen den Studiengang Kulturarbeit leitet, kostenlos diesen Entscheidungskatalog erstellen. Über die Umsetzung müsse danach gesprochen werden – falls die Stadt dem Katalog zustimme. „Wir können nicht 30 Interviews mit 30 freien Trägern nebenbei machen.“ Die Klärung der Betriebskostenzuschüsse sei auch wichtig, um nicht die Projektförderung zu verwässern, wo es um neue innovative Ideen gehe und nicht um die kontinuierlichen Angebote. „Da ist der Beirat sehr viel klarer in der Entscheidung geworden.“ Von 67 Einzelprojekt-Anträgen werden in diesem Jahr 19 gefördert. Die Bildende Kunst nimmt davon den größten Teil mit 35 Prozent der Gesamtsumme in Höhe von 76 370 Euro ein. Es folgen die Darstellende Kunst mit 29 Prozent, die Musik mit 19 Prozent und die Soziokultur mit 17 Prozent. In der Literatur habe es zwei Anträge gegeben, die sich beide als nicht förderungswürdig erwiesen. Zu den am höchsten bezuschussten Projekten gehört mit 8000 Euro das Vorhaben „Verwittert – Verwunschen – Verwahrlost“ vom Transfer e. V. „Darin geht es um die Aufarbeitung der Geschichte des verwahrlosten Gebietes am Staudenhof“, kündigt Voesgen an. Keine Lösung gebe es bislang bei der finanziellen Unterstützung von Ausstellungen zu bestimmten Jubiläen oder zum Tod von Künstlern. Darauf machte Juliane Nietzsche (PDS) aufmerksam. „Um Anträge aus diesem Jahr zu realisieren, halfen wir mit Mitteln aus der Kulturkooperation aus und mit Sponsorengeldern“, so die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer. Das Forum Bildende Kunst werde demnächst diese Lebenswerk-Ausstellungen thematisieren.
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