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Sport: Auch der Meistertitel greifbar nah

DFB-Pokalsieger Turbine Potsdam nach 3:0-Heimsieg über Duisburg wieder Bundesliga-Spitzenreiter

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DFB-Pokalsieger Turbine Potsdam nach 3:0-Heimsieg über Duisburg wieder Bundesliga-Spitzenreiter Nach dem DFB-Pokal ist auch der Deutsche Fußballmeistertitel für den 1. FFC Turbine Potsdam greifbar nahe. Turbine schlug gestern im letzten Bundesliga- Heimspiel vor offiziell 3090 Zuschauern den Tabellenvierten FCR Duisburg mit 3:0 (1:0) und ist nun wieder Spitzenreiter – einen Punkt vor Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt, bei dem sich die Potsdamerinnen am kommenden Sonntag auch den Meisterpokal holen wollen. „Glückwunsch nicht nur für den heutigen Sieg, sondern für diese ganze Saison“, schüttelte Duisburgs Nationaltorfrau Silke Rottenberg Potsdams Trainer Bernd Schröder nach der Partie die Hand, ehe sie sich mit Turbines Nationalkeeperin Nadine Angerer ins Fachsimpeln bei einem kühlen Getränk vertiefte. Der 3:0-Sieg gehe in Ordnung, hatte die 94-fache Nationalspielerin zuvor erklärt. Und dass sie sich freuen würde, wenn Potsdam nun auch Meister werde, „denn Turbine war die Top-Mannschaft dieser Saison. Aber sie müssen nun auch noch in Frankfurt punkten.“ Schon ein Unentschieden würde dem deutschen Vizemeister der letzten drei Jahre den ganz großen Triumph und den Einzug in den UEFA-Cup bringen. „Wir werden dort ebenfalls voll auf Sieg spielen, weil unsere Stärke ganz einfach das Offensivspiel ist“, versprach Petra Wimbersky, die mit ihren beiden Toren (9., 71.) nach Vorarbeit von Conny Pohlers bzw. Anja Mittag den vierten Turbine-Sieg innerhalb von neun Tagen – bei 19:0 Toren! – einläutete. Über ihre Treffer wollte sie nicht viel Aufheben machen: „Ich war halt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Fleck.“ Allerdings räumte sie ein, was augenscheinlich war: „Wir hatten heute alle ganz schön schwere Beine und waren ziemlich platt.“ Coach Schröder verwunderte das nicht: „Die Truppe hatte jetzt vier Spiele in gut einer Woche mit Entfernungen, über die die Männer nicht mal nachdenken würden. 800 Kilometer bis Saarbrücken, 600 Kilometer bis zum FSV Frankfurt. Solche Ansetzungen in der Schlussphase sind mir unerklärlich.“ Trotzdem war Schröders Elf dem alles andere als schwach spielenden FCR überlegen. Während die Duisburgerinnen an eigenen Unzulänglichkeiten, an Turbines Abwehr oder Torfrau Angerer (Thomson 14., 61, Oster 19., 58., 79.) scheiterten, kassierte Rotter auch noch ein Pohlers- Tor (78.) nach Wimbersky-Vorarbeit. Potsdams Mannschaftskapitän Ariane Hingst, nach dem Abpfiff wie alle „Turbienen“ auf dem Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions von Gratulanten und Autogrammjägern umringt, sieht ihr Team vorm Showdown beim FFC Frankfurt psychologisch im Vorteil – wegen des eigenen Höhenfluges und der erneuten Schlappe für die Hessinnen: Eine Woche nach dem 0:3 im DFB-Pokalfinale gegen Potsdam erlitt Frankfurt am Sonnabend im UEFA-Cup-Finalrückspiel daheim gegen Umea IK mit 0:5 ein regelrechtes Debakel. „Unsere Chancen stehen jetzt bei 60:40. Wir dürfen die Frankfurterinnen aber nicht unterschätzen“, so „Ari“. Zunächst allerdings düsen Hingst, Nadine Angerer, Viola Odebrecht, Conny Pohlers, Anja Mittag, Jennifer Zietz, Navina Omilade und Petra Wimbersky morgen nach Köln – zum eintägigen Sprint- und Ausdauer-Leistungstest der Nationalmannschaft. „Ich muss den jetzt machen, weil ich die Werte für die Planung der Trainingseinheiten für die Olympiavorbereitung brauche“, verteidigte Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer ihre Einladung, die beim FFC Turbine auf wenig Verständnis stößt. Turbine: Angerer; N. Augustyniak, Becher, Kuznik (83. Liepack); Zietz, Hingst, Odebrecht, Omilade (83. Makowska); Wimbersky (83. Brendel), Pohlers, Mittag.

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