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Landeshauptstadt: „Auch die Kinder wollen feiern“

Zur 13. Babelsberger Livenacht trugen ein Familien- sowie ein Kinderfest dazu bei, das Image der Musikveranstaltung aufzubessern

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Babelsberg - Einst wurde die Babelsberger Livenacht von manchem Anwohner mit Argwohn betrachtet. Ausschreitungen, übertriebener Alkoholkonsum sowie der zurückgelassene Müll waren die Gründe dafür. Von dem ehedem ramponierten Image des Stadtteilfests war am Samstag jedoch nichts mehr zu spüren, als sich pünktlich um 18 Uhr der Potsdamer Fanfarenzug, gefolgt von einer Schar von über 50 Kindern mit Lampions, vom Plantagenplatz in Richtung Weberplatz in Bewegung setzte.

An der 13. Auflage der inzwischen zweimal jährlich stattfindenden Babelsberger Livenacht beteiligten sich am Wochenende insgesamt 19 Gastronomen und Einzelhändler rund um die weiträumig abgesperrte Kreuzung Liebknecht- und Breitscheidstraße. Auf fünf Open-Air-Bühnen und in elf Gaststätte wurde den etwa 8000 Besuchern Live-Musik sämtlicher Sparten von Rock und Pop bis hin zu Salsa und Volksmusik geboten. Zu den Höhepunkten des Abends gehörten die Auftritte der Blues-Band „Die Männerversteher“ vor dem Babelsberger Rathaus, der kubanischen Salsa-Gruppe „Liengreopern Band“ im La Copa sowie der Rockgruppe „Toni Kruse und Band“ im Lindencafé.

Wie bereits in den letzten Jahren, so sollten auch am Samstag Kinder und Jugendliche in das Stadtteilfest mit einbezogen werden. Seit dem frühen Nachmittag stand auf dem Weberplatz eine Bühne für „Jugendkaraoke“ bereit, auf dem Plantagenplatz fand parallel das „Kinderfest“ statt. Der Weberplatz blieb jedoch zunächst leer. Die ersten Besucher trafen erst zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung, zum Konzert der Schülerband „Dishamon!k“ von der Sportschule Potsdam ein. Auf dem Plantagenplatz wurde dagegen bereits seit 15 Uhr ausgiebig gefeiert: Musik, eine große Hüpfburg sowie die Verlosung von CDs, Luftballons und Jo-Jos zogen etwa 100 Kinder mitsamt ihren Eltern an. Die Moderation übernahm der Internet-Radiosender 14482 Babelsberg-Hitradio rund um das 14-jährige Nachwuchstalent Paul Schröder.

Das Konzept, mit dem Kinder- und Familienfest die Akzeptanz der Livenacht bei den Anwohnern zu steigern, sei „voll aufgegangen“, so Kristin Bellé. Inzwischen, so die Mitveranstalterin und Wirtin dreier Gaststätten, freuten sich auch die Nachbarn auf die Livenacht. Zwei zusätzliche Sicherheitskräfte, rund 20 Miet-Toiletten, neue Mülleimer und die Kehrmaschine, die um 4 Uhr nachts das Areal reinigt, „kommen bei den Bürgern gut an“, so Bellé. Da es bei den letzten fünf Veranstaltungen zu keinen Zwischenfällen mehr gekommen sei, könnten nun auch Eltern zusammen mit ihren Kindern die Konzerte am frühen Abend besuchen. „Das haben wir erreicht und da bleiben wir auch dran“, beteuert Bellé und verspricht: „Wir versuchen jedes Jahr kinderfreundlicher zu werden“. Ihr Anliegen stößt auch auf Zustimmung der Anwohner. „Warum sollten nur die Erwachsenen ihren Spaß haben?“, fragt Jan Möller. „Auch die Kinder wollen feiern“, so der Babelsberger Diplom-Kaufmann und Vater zweier Kinder im Vorschulalter. FvH

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