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Landeshauptstadt: Auch gegen René Kohl wird ermittelt Ex-IHK-Chef unter Untreue-Verdacht

Potsdam - Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zu Untreue-Vorwürfen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam ausgeweitet. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdamer am gestrigen Dienstag sagte, würde inzwischen auch gegen Ex-Hauptgeschäftsführer René Kohl sowie weitere Personen der Kammer ermittelt.

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Potsdam - Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zu Untreue-Vorwürfen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam ausgeweitet. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdamer am gestrigen Dienstag sagte, würde inzwischen auch gegen Ex-Hauptgeschäftsführer René Kohl sowie weitere Personen der Kammer ermittelt. Er bestätigte damit Informationen des RBB-Magazins „Klartext“. Das Ermittlungsverfahren gegen den früheren Kammerpräsidenten Victor Stimming läuft unterdessen noch. Weitere Namen wurden nicht genannt.

Stimming hatte im vorigen November wegen massiver Verschwendungsvorwürfe sein Amt niedergelegt. Danach war Kohl zunächst suspendiert worden und trat schließlich ebenfalls zurück. Der Verdacht bestand, er habe die Privilegien seines Kammerpräsidenten abgesegnet. Anfang des Jahres wurde René Kohl dann neuer Geschäftsführer der weltweit tätigen Potsdamer Sicherheitsfirma GSE Protect.

Dem früheren Kammerpräsidenten Stimming wird unter anderem vorgeworfen, er habe sich seinen Dienstwagen von der IHK finanzieren lassen. Stimming war ehrenamtlich für die Kammer tätig. Auch soll er auf Kosten der IHK eine Sekretärin in seiner eigenen Firma beschäftigt haben. Nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung war er im November 2013 zurückgetreten. Der finanzielle Schaden für die IHK, der durch die Machenschaften Stimmings entstand, beläuft sich auf rund 500 000 Euro. Stimmings Nachfolger wurde im Mai 2014 die damalige Direktorin des Potsdamer Arcona Hotels am Havelufer, Beate Fernengel.

Der neue IHK-Hauptgeschäftsführer Mario Tobias sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Kammer habe aus den Medien erfahren, dass die staatsanwaltlichen Ermittlungen ausgeweitet werden. Die IHK begrüße diese Aufarbeitung. „Für uns ist es von höchstem Interesse, dass alle Zusammenhänge und Hintergründe lückenlos aufgeklärt werden. Die Hauptgeschäftsführung und das neue Präsidium stehen dafür, dass der in diesem Jahr eingeschlagene Reformkurs erfolgreich wird“, betonte Tobias. Die Kammer werde daher sämtliche Ermittlungen transparent unterstützen, um das Vertrauen in die neue IHK Potsdam zu festigen. dpa, matIHK POTSDAM]

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