Landeshauptstadt: Auch im September erntet Manne noch Bohnen
In Manne Müllers Garten gibt es keine Gartenzwerge, dafür aber einen Brunnen, eine Pumpe, eine Beregnungsanlage, große grüne Tonnen zum Auffangen von insgesamt 2000 l Regenwasser, ein Gewächshaus und ein Folienzelt. All das hat der gelernte Maurer mit eigenen Händen gebaut.
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In Manne Müllers Garten gibt es keine Gartenzwerge, dafür aber einen Brunnen, eine Pumpe, eine Beregnungsanlage, große grüne Tonnen zum Auffangen von insgesamt 2000 l Regenwasser, ein Gewächshaus und ein Folienzelt. All das hat der gelernte Maurer mit eigenen Händen gebaut. Noch jetzt Mitte September sieht der Betrachter nicht ein einziges unbestelltes Beet auf der 600 Quadratmeter großen Fläche. Bohnen setzen noch einmal an, Grünkohl, Spinat, Dill und Petersilie, Möhren versprechen eine gute Ernte. Sechs bis acht Zentner Kartoffeln bringt Manfred Müller jährlich ein, 150 Kilogramm Zwiebeln, bis zu 80 Kilogramm Bohnen ... Das reicht nicht nur aus, um seine Familie mit Frau und zwei erwachsenen Söhnen zu versorgen, auch Gartennachbarn bekommen etwas ab. Der gebürtige Dresdener, der in der Kleingartenanlage „Geschwister Scholl“ wegen seiner Hilfsbereitschaft jedem Pächter bekannt ist, mag es, wenn der Garten bis in den letzten Winkel genutzt wird und reiche Früchte trägt. Zum einen wurde das schon bei seinen Eltern, die es nicht eben dicke hatten, so gehalten, zum anderen hilft es ihm jetzt auch. Nach der Wende hat es der Bauhandwerker, vom gleichen Fach sind seine Söhne, nicht immer leicht gehabt: Mal ein Job, dann arbeitslos, wieder ein Job. Umgeworfen hat das den Mann mit den goldenen Händen nicht. Und dazu hat auch die erfolgreiche Kleingärtnerei beigetragen. Sie beschränkt sich nicht auf die eigene Parzelle, die er seit 1964 bewirtschaftet. Von 1972 – 1983 war Manfred Müller Vereinsvorsitzender, weitere Jahre Bauverantwortlicher des Vorstands. In das Gartenlokal Am Kaiserbahnhof, das zu einem gemütlichen Treffpunkt nicht nur der Vereinsmitglieder ausgebaut wurde, steckte er eine Menge ehrenamtliche Arbeit. 11 Jahre ist der 62-Jährige, der nun bald in Rente gehen kann, nicht mehr im Urlaub gewesen. Des Gartens wegen, wie er sagt. Dieses Jahr hat ihn seine Frau überredet: eine Woche im tschechischen Spindlersmühl. E.Hoh
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