Sport: Auch mit neuer Frisur sollen viele Tore gelingen

„Das Wetter ist eigentlich zum Davonlaufen, aber trotz des Regens ziehen alle Spielerinnen ordentlich mit“, sagt Bernd Schröder. Seit Wochenbeginn trainiert der Deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam für die am 2. September beginnende neue Erstliga-Saison, und der Cheftrainer ist mit dem bisher Gezeigten seiner Mannschaft zufrieden. Nach dem Abschied der drei Nationalspielerinnen Babett Peter, Bianca Schmidt und Viola Odebrecht zu den Liga-Kontrahenten Frankfurt beziehungsweise Wolfsburg und der Verpflichtung gleich acht neuer Spielerinnen für das Meisterteam „haben wir noch keine klare Hierarchie in der Mannschaft. Die muss sich jetzt erst herausschälen“, erklärt der Übungsleiter, der seine Schützlinge derzeit dreimal am Tag zum Training in den Potsdamer Luftschiffhafen bittet.

Beim Shuttle Run zum Auftakt am Montag – bei dem die Leistungsfähigkeit anhand der Herzfrequenz überprüft wird – hätten die Spielerinnen sehr gut abgeschnitten. „Die Ergebnisse waren diesmal bei allen besser als in den Jahren davor“, so Schröder. „Man merkt speziell auch bei den Ausländerinnen, dass sie sich im Urlaub ordentlich bewegt haben.“ Dies gelte beispielsweise für Genoveva Anonma, die in der Bundesliga-Pause mit dem Nationalteam Äquatorialguineas zwei Länderspiele bestritt und aus der Heimat mit einer neuen Frisur zurück an die Havel kam. „Die Haare habe ich jetzt seit drei Wochen so“, erzählte die 23-Jährige, die in der vergangenen Saison mit 20 Treffern Torschützenkönigin der Bundesliga geworden war. „Ich hoffe, auch jetzt wieder oft zu treffen“, so die Stürmerin. Unterstützung soll sie dabei unter anderem durch Potsdams Neuzugang Keelin Winter erhalten, die zum erweiterten Kreis der US-Nationalmannschaft gehört und gemeinsam mit Patricia Hanebeck in Turbines Mittelfeld Regie führen soll. „Wie sich Winter und Alex Singer jetzt ins Training knien, zeigt, dass die beiden echte Profis sind“, lobt Schröder die US-Girls, deren Landsfrau Alyssa Naeher wegen eines Trauerfalls in der Familie noch in der Heimat weilt.

Bereits vier Tage nach dem Trainingsauftakt bestreitet Turbine am heutigen Freitag ein erstes Testspiel in Northeim gegen eine dortige Frauen-Regionalauswahl. „Als Meister muss man auch solche Spiele machen“, sagt Schröder. M. M.