Landeshauptstadt: Auch Sternbeet wiedererstanden
Der Pleasureground steht im Mittelpunkt des Gartentages im Park Babelsberg
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Der Pleasureground steht im Mittelpunkt des Gartentages im Park Babelsberg Babelsberg - Der Pleasureground (Pleasure =Vergnügen) des Parks Babelsbergs hat in diesem Sommer eine Qualität gewonnen, die der Gestaltung durch Peter Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nahe kommt. Die kachelgefassten Beete, die sich den Rasengrund hinunter ziehen, sind nicht nur farbenprächtig bepflanzt, Gartenhistorikerin Katrin Schröder und Parkchef Karl Eisbein haben mit ihren Gärtnern auch weitere verloren gegangene Details zurückgewonnen. Dazu gehört das Sternbeet – in der Mitte mit einem Fuchsienhochstamm statt wie früher der Büste der Königin Luise – das sich an eine mit Buchsbaum, Efeu und anderen Bodendeckern neu bepflanzten Böschung schmiegt. Die Besucher, die am Sonntag, 4. September, von 11 bis 17 Uhr unter dem Motto „Preußisch Grün“zum Tag des offenen Gartens in den Park eingeladen sind, können darüber hinaus den bereits im Vorjahr wiederhergestellten Goldenen Rosengarten bewundern. Auf einem Rasenstück werden Obstbäume in Kübeln gezeigt. Solch ein Pleasure-Obstgarten ist für den Hang unterhalb des Schlosses bezeugt, die Gärtner haben sogar Porzellanschildchen mit den Sortenangaben ausgebuddelt. Auch Grottensteine wurden gefunden, die zur Anlage für mit Stauden wie Fingerhut und Akelei bepflanzte Steingärten verwendet wurden. Eisbeins Truppe wird für „Preußisch Grün“ mancherlei im den Depots schlummernde Zutaten herbeischleppen, die Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta für ihr Gartenvergnügen nutzten. Dazu gehört ein Paravent, also eine spanische Wand, wie sie um die Picknickplätze der höchsten Herrschaften gestellt wurde. Die neue Stoffbespannung hat der Wirt des „Kleinen Schlosses“, Arnd Gilka-Bötzow, geponsert. Er wird am 4. September auch für die gastronomische Betreuung der Gäste sorgen. Die Wasserspiele, im Pleasureground mit Gotischer, Reiher- und Adlerfontäne vertreten, werden am Gartentag nicht aufsteigen. Doch ist zu hören, dass mit der Ingangsetzung des Wasserleitungsnetzes 2006 begonnen werden soll. Sanssoucis Gartendirektor Jürgen Rohde versteht den Tag des offenen Gartens als Signal, auf einen bislang manchmal stiefmütterlich behandelten Park hinzuweisen, dessen Denkmalwert Sanssouci kaum nachsteht. E. Hoh
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