Sport: Auch Titelträger auf dem Trockenen
Potsdamer Felix Bach kehrte mit Gold von den Ergometer-WM aus Boston heim/Nun Training in Breisach
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Er ist auch auf dem Trockenen meisterlich. Felix Bach von der Potsdamer Ruder- Gesellschaft, der aktuelle Junioren-Weltmeister der Ruderer im Einer, bewies am vergangenen Sonntag auch sein Können an der Seilzugmaschine und wurde in Boston erstmals Ergometer-Weltmeister der Junioren (PNN berichteten). In 5:51,8 Minuten für die am Gerät simulierten 2000 Meter verwies der 18-Jährige die US-Amerikaner Kyle Peabody (6:17,0) und Joshua Weinstein (6:19,1) auf die Plätze.
„Anfangs gab es ein paar Schwierigkeiten, weil mein Ergometer gleich zu Beginn kaputt ging. Ich bin dann ein Rennen später bei den Leichtgewichts-Frauen mitgefahren“, erzählte Bach jetzt nach seiner Rückkehr an den „Seekrug“. Durch sein Missgeschick kannte er bereits die Zeiten der Konkurrenz, „aber das hat mir nicht viel genutzt, denn ich musste ja mein eigenes Rennen fahren, um meine angestrebte Zeit zu erreichen.“ Mit dem hohen Drag-Faktor 160 – das ist der am Gerät einstellbare luftgebremste Widerstand – legte der Schützling des Potsdamer Trainers Steffen Becker los wie die Feuerwehr. „Die anderen Mitglieder unseres Concept2-Teams Deutschland haben mich dabei von den Zuschauerrängen aus angefeuert, so wie wir uns überhaupt alle gegenseitig unterstützt haben“, erinnerte sich der Skuller aus Golm, der mit seiner Siegerzeit von Boston deutlich unter seiner bisherigen persönlichen Bestmarke von 5:55,0 Minuten blieb, die er zwei Wochen zuvor bei seinem Junioren-Sieg bei den „Euro Open 2010“ mit Spitzenathleten aus 16 europäischen Nationen in Essen- Kettwig erreicht hatte.
Auch Steffen Becker, der schon 2003 und 2004 den damaligen PRG-Junior Karsten Brodowski zum Ergometer-WM- Titel geführt hatte und der diesmal den Wettkampf per Internet von Potsdam aus verfolgte, ist „sehr zufrieden“ mit der Leistung des 1,99 Meter großen Talents, das in diesem Jahr in Racice den JWM-Titel im Einer erfolgreich verteidigen und sich für die ersten Olympischen Jugendspiele in Singapur qualifizieren will. „Diese Zeit hätte ich angesichts der Reise, der Zeitumstellung und der Aufregung, die bei einer solchen WM normal ist, nicht von Felix erwartet“, meinte Becker. „Das zeigt, dass sein Training gemeinsam mit unseren Männern funktioniert.“
Das soll auch in den kommenden drei Wochen im Trainingslager Breisach nahe der französischen Grenze so sein, in das Potsdams beste Rudererinnen und Ruderer am Wochenende fahren werden. „Die Kosten dafür tragen der Verein, Förderer, Sponsoren und die Sportler selbst,“ so Becker, der dank der dortigen Plusgrade ordentliche Trainingsbedingungen erhofft. Auf dem Wasser und nicht nur auf dem Trockenen. Michael Meyer
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