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Von Karin Sturm, Hockenheim: Audi siegte als Quartett

Mercedes war beim Auftakt der DTM auf dem Hockenheimring abgemeldet

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Es war fast wie früher: Wie schon 2008 stand auch der Saisonauftakt der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) 2009 in Hockenheim ganz im Zeichen von Audi. Die Ingolstädter feierten auf der Strecke einen Vierfachsieg – mit einem Triumph des Dänen Tom Kristensen vor Vorjahresmeister Timo Scheider und dem Jahreswagen-Piloten Oliver Jarvis sowie Markus Winkelhock. Allerdings musste Scheider zittern: Er war nach der Zieldurchfahrt stehen geblieben – hatte er noch so viel Sprit im Tank, wie die Regeln verlangen? „Ja, ist noch genug drin“, sagte der 31-Jährige, musste allerdings noch die Bestätigung nach der technischen Kontrolle abwarten.

Eigentlich hätte der Hockenheim-Sieger Mattias Ekström heißen müssen. Der Schwede hatte schon das Qualifying dominiert und war auch im Rennen vom Start bis fast ins Ziel ungefährdet. Um fast zehn Sekunden deklassierte der DTM-Champion der Jahre 2004 und 2007 seine Konkurrenz, bis er in der vorletzten Runde ein Reifenschaden hatte und auf Platz sieben zurückfiel. Kristensen freute sich zwar über seinen vierten DTM-Sieg, war aber ehrlich: „Mattias hätte den Sieg verdient gehabt. Andererseits ist mir in Brands Hatch 2006 etwas ähnliches passiert, und er hat das Rennen gewonnen.“

Erst hinter der vierfachen Audi-Phalanx reihte sich mit Paul di Resta ein Mercedes-Pilot ein, nur knapp vor seinem Markenkollegen Maro Engel, der in einem Jahreswagen der Stuttgarter mit einer überzeugenden Leistung die ersten DTM-Punkte seiner Karriere erreichte. „Bei uns lief schon im Qualifying nicht viel zusammen“, räumte Mercedes-Sportchef Norbert Haug ein.

Die Pechserie der Schwaben ging gleich am Start weiter: Gary Paffet stieß mit Alexandre Premat zusammen, dabei löste sich an seinem Mercedes die Fronthaube, wirbelte durch die Luft, krachte Ralf Schumacher aufs Dach, drückte es gewaltig ein und traf dann auch noch Susie Stoddart, allerdings ohne größere Folgen. Schumacher dagegen musste an die Box. Immerhin gelang es den Mercedes-Mechanikern, das Dach von Schumachers Auto wieder auszubeulen, so dass der Ex-Formel-1-Pilot wieder ins Rennen gehen konnte. Nur, um dann bei seiner Aufholjagd von der Audi-Pilotin Kathrin Legge gerammt zu werden. Die kassierte dafür zwar eine Boxendurchfahrts-Strafe, was Schumacher aber nicht viel half. lmmerhin erreichte er noch den neunten Platz.

Bruno Spengler schien auf dem Weg zum besten Mercedes-Piloten zu sein, als er in der 24. Runde mit einem Defekt an der Radaufhängung ausschied. „Als positive Erinnerung an das erste DTM-Rennen der neuen Saison bleibt ihm nur, wie er nach vorne gestürmt ist. Es war ein Wochenende, an dem nichts für uns ging“, sagte Haug. „Wir müssen uns steigern.“

Trotzdem betonen sowohl Haug als auch Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, dass man dieses Ergebnis nicht als Fingerzeig für das gesamte Jahr sehen solle: „Wir waren heute zwar überlegen, hatten ein fast perfektes Rennen, einen Superstart in die Saison. Aber wir dürfen trotzdem nichts für garantiert ansehen“, sagte Ullrich. „Die nächsten Strecken haben eine ganz andere Charakteristik. Wir werden Mercedes sicher nicht unterschätzen, es wird sicher ein harter Kampf bis zum Saisonende.“

Die positive Nachricht für die Serie und die Meisterschaft: Die Gewichtseinstufung der Vorjahresautos gelang in diesem Jahr offensichtlich besser als in der Vergangenheit, die Jahreswagenpiloten haben bessere Chancen, vorne mitzumischen.

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