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Sport: Auf Alpentour
Christian Prochnow startet beim Triathlon in Schliersee – sein erster nach langem Verletzungspech
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Das tat gestern ja so mancher – im Wasser der Hitze entfliehen und sich eine kleine Abkühlung gönnen. Auch Christian Prochnow tauchte in die Havel ein. Doch nicht aus Lust und Laune, sondern aus reinen Trainingsgründen. Am Morgen hatte der Potsdamer Triathlet bereits einen Zehn- Kilometer-Lauf hinter sich gebracht, am Nachmittag schwamm er eine halbe Stunde lang die Regattastrecke vor dem Luftschiffhafen ab und am Abend setzte er sich obendrein noch auf’s Rad. „Aber nur zwei Stunden“, wie er betonte.
Alles für den nächsten Einsatz: Am Samstag steht im bayerischen Schliersee der 26. Alpen-Triathlon an. Der gilt als härteste Herausforderung in Deutschland und ist der zweite Wettkampf der laufenden Bundesligaserie. In dieser kam Prochnow bislang noch nicht zum Zuge, Verletzungsprobleme hatten ihn gezwungen, etwas kürzer zu treten. Nun ist er aber fit und will es wissen. Allerdings tritt er diesmal nicht wie im vergangenen Jahr für das Team Triathlon Potsdam, sondern für das Team TG Witten an. Mit dem wurde er bereits 2009 Deutscher Mannschaftsmeister und freut sich auf die „coole Truppe“.
Das Rennen in Schliersee sollte eigentlich als Vorbereitungsrennen der Bundesligastarter in Kitzbühl gedacht sein, doch aus organisatorischen Gründen (Straßenabsperrungen etc.) wurde die Distanz geändert. Die Schwimmstrecke wurde von 1500 auf 1000 Meter verkürzt, die Raddistanz blieb bei 40 Kilometern und der abschließende Lauf ist nun sieben statt zehn Kilometer lang.
„Dennoch wird das eine große Herausforderung“, sagt Prochnow, der 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking auf den 15. Platz kam. „Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und als Alpen-Triathlon natürlich sehr bergig. Aber ich habe ein gutes Gefühl, gehe gut vorbereitet ins Rennen und möchte einen Platz unter den besten acht erkämpfen.“
Bereits Anfang Juli will „Paule“, wie er genannt wird, bei der nächsten Station der WM-Serie starten. 750 Meter sind dann im Kitzbühler Schwarzsee zu absolvieren, bevor er11,5 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen sind. Keine all zu große Strecke für einen professionellen Triathleten. Allerdings müssen dabei 867 Höhenmeter überwunden werden. Und schließlich geht es dann noch auf die Laufstrecke, die diesmal 2,5 Kilometer beträgt.
Das macht Prochnow alles noch mit, aber nicht mehr lange. „Ich bin ja schon ein alter Athlet“, sagt der 31-Jährige, der schon ein wenig daran denkt, sein „Abschiedsjahr zu formen“, wie er es nennt. Hamburg soll da die wichtigste Station für ihn sein. Am 21. Juli findet dort das WM-Rennen statt – für Prochnow eines der schönsten in Deutschland. „Ich habe an Hamburg tolle Erinnerungen“, erzählt er. „Ganz vorn war ich zwar nie, aber ich kann mich gut an viele gelungene Ausreißversuche auf dem Rad erinnern.“ Das Publikum in der Hansestadt gehe immer gut mit, die Straßen seien von Triathlon-Fans gesäumt.
Doch vorher macht sich der Student für Gesundheitsmanagement heute auf die Reise nach Bayern. In Schliersee wird es dann auch ein Wiedersehen mit seinen alten Vereinsgefährten geben: Christian Fladung, Matthias Dietze und Maximilian Dietz, Christian Otto und Peter Melcher starten für Potsdam und stehen derzeit auf dem zweiten Platz. Das Damenteam des Vereins geht mit Caroline Stut, Sabrina Schulz, Katrin Altmann und Maria Hilpert an den Start und kämpft um den Klassenerhalt.
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