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Sport: Auf Anhieb zu Gold

Potsdams Triathletin Marit Schützendübel wurde in Lissabon Altersklassen-Europameisterin

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Gestartet, gekämpft, gewonnen – Marit Schützendübel vom OSC Potsdam stand am Pfingstsonntag erstmals ganz oben auf einem internationalen Siegertreppchen. Bei den Triathlon-Europameisterschaften in Lissabon gewann sie den Titel in der Frauen-Altersklasse 35 bis 39 Jahre (PNN berichteten). „Das war mein erster internationaler Auftritt, und ich bin sehr glücklich darüber, gleich Gold gewonnen zu haben“, erzählte die Dreikämpferin des Zeppelin-Teams, der in Portugals Hauptstadt nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen in 2:23:11 Stunden ein Start-Ziel-Sieg vor den beiden Britinnen Shona Forrest (2:26:43) und Lisa Greenfield (2:26:57) gelang.

Beim Schwimmen im Salzwasser des Tejo setzte sich Schützendübel gemeinsam mit Forrest vom übrigen Feld ab, beim Wechsel aufs Rad machte sie gegenüber der Britin gleich 25 Sekunden wett. Auf der hügeligen, anspruchsvollen Radstrecke baute die 37-Jährige ihren Vorsprung trotz starkem Wind und Regenschauern auf fast drei Minuten aus, „wobei ich durch die kurz vor uns gestarteten anderen Altersklassen immer jemanden hatte, zu dem ich auffahren konnte. Das ging leichter, als allein zu fahren“, so die Potsdamerin. Beim abschließenden Laufen entlang der Küste ließ sie sich ihren Triumph dann nicht mehr nehmen. Am Ende war sie sogar die zweitschnellste Frau aller Altersklassen hinter der Britin Emma-Kate Lidbury, die die AK 25 bis 29 in 2:14:55 Stunden gewann.

„Damit ist für mich ein großer Traum in Erfüllung gegangen“, gestand Marit Schützendübel, die zwischen 1999 und 2001 drei Jahre lang zunächst für Schwerin und dann für Hannover 96 in der ersten Triathlon-Bundesliga der Frauen gekämpft hatte. „Dann habe ich mich beruflich und privat verändert. Ich bin 2002 nach Berlin gezogen, habe zwei Jahre später beruflich in Potsdam begonnen und wohne seit dem vergangenen Jahr auch hier“, berichtete die Geschäftsführerin des ambulanten Reha-Zentrums des Oberlinhauses Babelsberg, die aus Göttingen stammt und bei der gestrigen Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zahlreiche Blumensträuße für ihren sportlichen Erfolg bekam. „Seitdem ich in Potsdam wohne, trainiere ich wieder leistungsorientierter“, sagte Schützendübel. „Das geht hier besser als in Berlin.“ Ihre Trainingspläne dafür schreibt seit einem Jahr „Zeppelin“ Steffen Doernbrack. „Was erstmal ungewohnt für mich war“, räumte die gelernte Physiotherapeutin ein, die selbst den Triathlon-A-Trainerschein in der Tasche hat und als Dozentin der Deutschen Triathlon-Union in die Trainer-Ausbildung des Verbandes eingebunden ist. „Außerdem trainiere ich das Schwimmen zusammen mit den besten Männern unseres Teams.“ Rad- und Lauf-Übungseinheiten dagegen absolviert sie individuell.

Von ihrer Leistungssteigerung soll in diesem Jahr auch wieder die Frauen-Mannschaft des Zeppelin-Teams in der zweiten Bundesliga profitieren. Marit Schützendübel wird dort gemeinsam mit Anne Reichmuth, Antje Fiebig, Monique Lehmann und Pia Zachmann sowie den drei Neulingen Ulrike Szesny, Carolin Stut und Grit Freiwald antreten. Start ist am 7. Juni in Hannover, ehe weitere Wettkämpfe gegen neun Teams im Juli in Schwerin und Grimma sowie im August in Gelsenkirchen und Witten folgen werden. „Wir wollen in diesem Jahr unter die Top Fünf. Das ist ein realistisches Ziel“, glaubt die frischgebackene Europameisterin. Die auch international weitermachen will: „Für die diesjährigen Weltmeisterschaften im Juni in Vancouver bleibt mir nicht genügend Zeit zum Trainieren, aber beim einen oder anderen Europacup möchte ich gern noch starten.“

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