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Landeshauptstadt: Auf dem Catwalk

Stern-Center castet 16 Jugendliche für Modenschau „Mix Dich! Zeig Dich!“ soll junge Käufer locken

Stern-Center castet 16 Jugendliche für Modenschau „Mix Dich! Zeig Dich!“ soll junge Käufer locken Von Juliane Wedemeyer In zwei Stunden geht es los. Hinter der großen orangefarbenen Bühne im Stern-Center wird es langsam eng. Zwölf Mädchen und vier Jungen drängeln sich zwischen dicht behangenen Kleiderstangen, blicken in den Spiegel: Die Haare sitzen, die Lippen sind rot, aber der BH-Träger, der lugt aus dem Kleid hervor. Schnell verstecken. Punkt 16 Uhr beginnt die Modenschau auf der Bühne und die 16 Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren sind die Models. Alle werden zum ersten Mal modeln. Vor ein paar Wochen hatte das Sterncenter „junge, trendige Leute“ aufgerufen, sich für eine Modenschau zu bewerben. Mit der Modewoche „Mix Dich. Zeig Dich.“ sollen die junge, markenbewussten Kunden ins Center gezogen werden, so gestern Centermanagerin Kerstin Freiberg. Mit „cooler Musik“ und Mitmach-Aktionen wie Frisurenstyling auf der Bühne und eben die Modenschau. „Eigentlich hätte es zusätzlich heißen müssen: , Trau Dich!’“, findet die Managerin. 70 junge Potsdamer hatten sich getraut. 50 durften zum Casting. So ähnlich „wie bei Popstars“ sei das abgelaufen, erzählt Mario Hochhaus, der als Profimodel beim Casting dabei war. Immer in Dreiergruppen traten die Kandidaten vor die sechsköpfige Jury, die „die Ausstrahlung, die Bewegungen und das Taktgefühl“ der Bewerber unter die Lupe nahm. Unter den Juroren: die Potsdamer Modeexpertin Karin Genrich, Freiberg und Hochhaus, der den Neulingen später beibringen sollte, sich wie Profis auf dem Laufsteg zu bewegen. Die jungen Potsdamer hätten sich auch „ganz gut“ dabei angestellt. „Manche haben wirklich das Zeug zum Modeln“, schätzt „Modelcoach“ Hochhaus seine Schüler ein. Mit Zeug meine er nicht nur die richtige Konfektionsgröße und Ausstrahlung, sondern auch das Engagement und die Disziplin. Und einige der 16 seien mit echter Begeisterung dabei. Auch Steffi Schulz macht das Modeln Spaß. Model will sie trotzdem nicht werden: „Dafür bin ich doch viel zu klein!“, findet die 16-jährige. Die Schülerin ist hier, weil ihre Eltern sie „einfach angemeldet“ hatten. „Ich wusste gar nichts davon.“ Die gleichaltrige Maria Kison dagegen hat sich gedacht: „Wäre ja mal einen Versuch wert“ und sich selbst beworben. Nun warten die beiden hinter der Bühne auf ihren ersten öffentlichen Gang über den Catwalk und werden immer nervöser. Geschminkt und frisiert sind sie schon. Sie hoffe nur, dass sie sich alle Schritte merke, sagt Steffi. Immerhin sitzen im Publikum die Eltern samt Schwester und „die ganzen Leute von mir sind ja auch hier!“ Ihre Freunde aus der Schule werden ihr die Daumen drücken. Die meisten haben sich gefreut, als sie für die Modenschau ausgesucht wurde. Missgunst gab es aber auch: „Ein paar haben sogar gemeint, dass ich nun eingebildet wäre.“ Ist sie aber gar nicht, nur aufgeregt. Um 16 Uhr läuft dann alles gut. Lediglich das Umkleiden dauert manchmal zu lang, so dass Moderatorin Kerstin Bollik ihreAnsagen hin und wieder etwas strecken muss. Das Publikum habe aber nichts gemerkt, Hochhaus ist sicher: „Die waren begeistert!“ Und bei der nächsten Modenschau werde bestimmt alles klappen. Am Freitag und Samstag ab 16 Uhr sind die 16 Models wieder auf dem Laufsteg.

Juliane Wedemeyer

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