Sport: „Auf dem Platz mache ich den Mund auf“ Der bisherige Hansa II-Kapitän Tom Mauersberger will Babelsbergs Regionalliga-Defensive stärken

Tom Mauersberger muss sich umstellen. „In meiner bisherigen Mannschaft war ich der älteste Spieler, hier bin ich einer der jüngsten“, erzählt der neue Fußballer des SV Babelsberg 03, der in diesem Monat vom bisherigen Babelsberger Oberliga- Kontrahenten FC Hansa Rostock II zum Regionalliga-Aufsteiger kam. „Außerdem geht es hier im Training schneller und robuster zur Sache – da muss ich in den Zweikämpfen noch mehr gegenhalten.“

Genau zu diesem Zweck verpflichtete Nulldrei den bisherigen Mannschaftskapitän der Rostocker Bundesliga-Reserve. In der vergangenen Saison bestritt Mauersberger 21 Spiele für den Tabellenzweiten; Zwangspause wegen einer Roten und fünf Gelber Karten verhinderten eine bessere Bilanz. Ein Tor erzielte er, „aber ich bin auch eher für das Tore-Verhindern zuständig“, meint der 22-Jährige, der die gesamte Nachwuchsschule des FC Hansa durchlief, ehe er für ein Jahr zum Nord- Oberligisten Holstein Kiel wechselte und anschließend zu den Rostockern zurück kehrte. „Bei Hansa hatte ich lange in der Innenverteidigung gespielt, in Kiel dann im defensiven Mittelfeld“, erläutert der Kicker In der NOFV-Oberliga setzte er sich schließlich ebenfalls als defensiver Mittelfeldspieler durch. Er hatte auch großen Anteil daran, dass Babelsberg im Mai im Heimspiel gegen Hansa II nicht über ein 0:0 hinaus kam. „Tom soll unsere Mannschaft in zentraler Position verstärken“, so Trainer Rastislav Hodul. „Wir haben ihn auch wegen seiner Defensivstärke geholt.“

„Das Stadion, die Fans und das ganze Fluidum hier haben mir gleich gefallen. In Rostock haben wir ja nur vor 60 Zuschauern gespielt. Das war auch einer meiner Gründe, hierher zu kommen, obwohl ich auch andere Angebote hatte. Außerdem ist Potsdam nicht weit von Rostock entfernt, ich kenne schon einige Spieler hier, und natürlich reizt mich die Herausforderung Regionalliga“, sagt Mauersberger, der sich vor seiner Zusage lange mit SVB-Torwart Carsten Busch besprach, der vor einem Jahr den gleichen Weg von der Küste an die Havel gegangen war. „Er hat mir auch geraten: Wenn du die Chance hast, Regionalliga zu spielen, dann versuche es.“ Natürlich wisse er, dass es nun erst einmal darauf ankäme, sich im Training einen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen. „Das wird nicht leicht, aber dafür bin ich ja hier, das soll mich ja weiterbringen“, erklärt der Mecklenburger, der Zinedine Zidane sein Vorbild nennt („Selbst beim Kopfstoß ist er Weltklasse.“) und dessen Bruder Marc (17) in der A-Jugend-Regionalliga für den FSV Bentwisch kickt.

Als seine Stärken nennt Tom Mauersberger, der derzeit noch im Kongresshotel am Templiner See wohnt und auf Wohnungssuche ist, „Kopfball- und Laufstärke“. Und: „Ich kann viel wegräumen.“ Noch zulegen müsse er bei Kopfbällen in der Offensive; „bei Eckbällen beispielsweise“. Dass er in der vergangenen Saison in Rostock keine Chance bekam, einmal mit dem Bundesliga-Kader zu trainieren, begründet er so: „Wenn der Cheftrainer nicht einmal zum Zuschauen kommt, dann kann man auch nicht gesehen werden“ Während er privat eher ruhig und gelassen wirkt, „bin ich auf dem Spielfeld viel impulsiver und explosiver“, sagt Mauersberger. „Auf dem Platz manche ich auch den Mund auf und organisiere die Leute“, meint der Neu-Babelsberger, der nach einjährigem Sport- und Mathe-Studium in Rostock jetzt an der Potsdamer Uni ein Sporttherapie- und Sportpräventions-Studium aufnehmen möch- te. Und der sich mit Babelsberg 03 für die künftige eingleisige dritte Liga qualifizieren will.