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Von Susanna Maier: Auf dem richtigen Weg

HPI-Absolvent Silvan Golega hat mit Kommilitonen ein Online-Unternehmen gegründet

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Es ist ein bisschen wie eine Heirat, so eine Unternehmensgründung. Diesen Eindruck hat Silvan Golega öfter, wenn er an die Gründungsphase von „Rapid Rabb.it“ zurückdenkt. „Man geht eine extreme Bindung ein“, erzählt er. Gemeinsam mit Volker Gersabeck und Tino Truppel hat Golega vor einem Jahr am Hasso-Plattner Institut (HPI) in Potsdam eine Software entwickelt, mit der auch technisch unerfahrene Unternehmer kundenorientierte Internet-Seiten gestalten können.

Mittlerweile haben die 26-jährigen Absolventen ihr eigenes Unternehmen in Berlin gegründet. „Wir wollten etwas machen, was anderen wirklich nützt“, erklärt Golega. Von ihrem Projekt sollen vor allem Unternehmen profitieren, die sich keine umfangreichen und teuren Kundenbefragungen leisten können. So können die Firmen ihre eigenen kundenorientierten Seiten mittels der Software erstellen, und schließlich durch Testnutzer überprüfen lassen. „Es geht um schnelles Feedback von den Nutzern“, betont der Softwaresystemtechniker.

Für ihre Idee wurden die Absolventen auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin mit dem Preis des Multimedia-Gründerwettbewerbs ausgezeichnet. Der Wettbewerb zeigte Golega , wie viel kreatives Potenzial es unter dem Nachwuchs gibt. „Alle kämpfen mit der gleichen Situation“, so Golega. Denn ihren Erfolg müssen sich die Absolventen immer wieder hart erarbeiten. „Wir zerren uns manchmal gegenseitig vom Arbeitsplatz weg“, sagt Golega, der aus München nach Berlin gezogen ist.

Am Wochenende geht die Arbeit oft noch weiter. Dadurch sei die Zusammenarbeit sehr intensiv. „Ich vertraue den anderen blind“, sagt er. Für die betriebswirtschaftlichen Fragen steht ihnen inzwischen Philipp Huy, Absolvent der TU München, zur Seite. Eine bestimmte Hierarchie zwischen den Mitarbeitern gebe es nicht, betont Golega. Eine Entscheidung werde nur dann gefällt, wenn sich alle einig sind. „Es bringt nichts, sich in der Kammer einzuschließen, und allein sein Ding zu machen“, sagt er. Das ging Golega manchmal so, als er in Firmen in Nizza und Madrid gearbeitet hat. „Im Ausland habe ich mich entschieden, dass ich selbst gründen will“, erzählt er.

Schließlich hätte er seine Ideen in einem großen Unternehmen auch nicht verwirklichen können, glaubt er. „Dort ist vieles schon so festgefahren“, sagt Golega. Obwohl die Gründungsphase nicht immer einfach war, glaubt der HPI-Absolvent, dass er auf dem richtigen Weg ist. Natürlich habe es manchmal auch Rückschläge gegeben, erzählt er. Vor allem am Anfang machten sich die Unternehmer viele Gedanken, wie die Finanzierung aussehen sollte. Durch ein Existenzgründer stipendium konnten sie mit ihrem Projekt dann aber voll durchstarten.

Damit nicht immer nur die Arbeit im Vordergrund steht, sorgt Golega dafür, dass alle Mitarbeiter sich auch ein bisschen Freizeit gönnen. „Man braucht einen Ausgleich“, sagt er. Deshalb versucht Golega, mindestens einmal im Monat in die Heimat, nach München, zu fahren. Doch ganz vergessen ist die Arbeit während der Heimreise dann doch nicht. „Auf der Zugfahrt kann man noch einiges erledigen“, sagt der Jungunternehmer.

Susanna Maier

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