Landeshauptstadt: Auf dem Rücken der Kinder

„Vier Kilo, das ist aber schon scharf an der Grenze“, bemerkt AOK-Mitarbeiterin Elke Schönefeld gleich bei der ersten Teilnehmerin des Schulranzen-TÜVs, den die Krankenkasse in dieser Woche im Stern-Center durchführt. Gemeint ist damit das hohe Gewicht des Ranzens der achtjährigen Elisabeth. Die Drittklässlerin besucht die Grundschule am Griebnitzsee und wiegt selbst nur 31 Kilogramm.

„Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass ein Kind nie mehr als zwölf Prozent seines eigenen Körpergewichts in der Schultasche herumschleppt“, sagt Schönefeld. Eine höhere Belastung könne zu dauerhaften Schäden am gesamten Bewegungsapparat, aber auch zu Haltungsschäden, Verspannungen und sogar starken Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche führen, warnt die Tüv-Frau der AOK. Deshalb habe es sich die Krankenkasse zur Aufgabe gemacht, Eltern frühzeitig für das kommende Schuljahr beim Ranzenkauf zu beraten. Es handele sich dabei um die erste Aktion dieser Art und man hoffe,durch das gezielte Anschreiben von Potsdamer Kindergärten Eltern zu motivieren, sich über die Merkmale einer guten Schultasche zu informieren. Deshalb biete die AOK neben dem Wiegen von Kindern und Rucksäcken zur Ermittlung des Ziel-Ranzengewichts auch eine Informationsbroschüre mit Hinweisen zum Ranzenkauf an. „Oft tragen schon Grundschüler unnötig viel mit sich herum, meint Schönefeld. Viele hätten immer alle Bücher und außerdem noch eine Menge Spielzeug dabei. Sie rät Eltern deshalb, den Ranzen ihrer Kinder häufiger zu kontrollieren. Dass das wirklich nötig ist, zeigt sich am Beispiel Elisabeths. Sie hat stets alle Sachen für die ganze Woche dabei. Ihr ein Jahr jüngerer Bruder Nelson packt seinen Schulranzen hingegen jeden Tag und kommt damit nur auf ein Gesamtgewicht von zwei Kilogramm. Das liegt sogar noch unter seinem vorgesehenen Zielgewicht.

Noch bis Samstag bietet das AOK Service-Center im Stern-Center den kostenlosen Ranzen-TÜV, bei dem es auch ein komplettes Schulranzen-Set zu gewinnen gibt, an. Anja Garbe

Anja Garbe