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Gutes Team. Motor-Trainer Ralph Mantau und Adthe Gashi.

© Manfred Thomas

Sport: Auf dem Weg an die Spitze

Motor-Boxer Adthe Gashi will Gold bei den Deutschen Meisterschaften

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Irgendwann einmal Profi zu werden, so erzählt Adthe Gashi, sei zwar ein Wunsch, aber kein Ziel. Der Boxer des SV Motor Babelsberg ist Realist und bäckt kleinere Brötchen. Vor vier Wochen erkämpfte er sich bei den Landesmeisterschaften in Schwedt in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm den Sieg und qualifizierte sich damit für den nationalen Ausscheid, der vom 3. bis 7. September in Oldenburg über die Bühne gehen wird. „Allein die Deutschen Meisterschaften sind jetzt mein Ziel, und in diesem Jahr möchte ich unbedingt den Titel holen“, sagt Gashi.

Vor einem Jahr klappte das noch nicht – und das hatte auch seine Gründe. Erst vier Tage vor dem Turnier wurde dem gebürtigen Kosovo-Albaner, der seit seinem zwölften Lebensjahr in Deutschland lebt, die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt. „Ich wusste also gar nicht, ob ich überhaupt teilnehmen darf“, erzählt er. Dann erwischte ihn obendrein zwei Wochen vor den Meisterschaften eine Magen-Darm-Erkrankung, die ein Training unmöglich machte. Und dennoch schaffte er es, sich im Vergleich mit der deutschen Elite auf den fünften Platz zu kämpfen.

Derzeit absolviert Gashi, der in Schwedt auch als bester Boxer des Landes Brandenburg geehrt wurde, sein Training noch in der Motor-Halle unter der Leitung Ralph Mantaus. Doch ab der kommenden Woche verlagert er seinen Trainingsort und bereitet sich dann am Bundesleistungsstützpunkt in Berlin auf die Deutschen Meisterschaften vor. „Adthe wird das packen, da bin ich mir sicher“, sagt sein Coach. „Er ist sehr zielstrebig, sehr fleißig – ein Draufgängertyp.“

So schätzt sich auch Gashi selbst ein. Erst vor zwei Jahren zog er von Rosenheim nach Potsdam und fühlt sich seitdem sehr wohl. In Bayern gewann er sieben Landesmeisterschaften, kam sportlich aber nicht mehr voran. „Hier ist das anders“, sagt er. „Und vielleicht klappt’s ja irgendwann einmal auch mit meinem ganz großen Ziel – den Olympischen Spielen.“ Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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