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Sport: Auf dem Weg nach oben

Caroline Hasse startet beim Stabhochsprung-Meeting

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Wenn am Donnerstag im Stern-Center das Internationale Potsdamer Stabhochsprung-Meeting seine nunmehr neunte Auflage erlebt, wird nach jahrelanger Pause endlich auch wieder eine Potsdamerin bei den Frauen an den Start gehen. Mit Caroline Hasse bietet der veranstaltende SC Potsdam ein hoffnungsvolles Talent auf, das erst am vergangenen Wochenende bei den Norddeutschen Meisterschaften sein Können erneut unter Beweis stellte. Mit übersprungenen 3,90 Meter erkämpfte sich die 16-Jährige den Titel in der B-Jugend.

Wegen einer längeren Verletzungspause wählte die Athletin in Hamburg vorerst noch den kurzen Anlauf in ihrem ersten Saisonwettkampf. „Eigentlich wäre ich zum Auftakt der Saison mit 3,70 schon recht zufrieden gewesen“, sagt die Sportschülerin. „Dass es am Ende 3,90 wurden, freut mich natürlich besonders. Und es ist ja auch ein gutes Zeichen für meinen derzeitigen Leistungsstand.“

Und sicherlich auch ein gutes Zeichen für das Springen im Stern-Center. Denn dort wird sich die Werderanerin im Frauenbereich mit namhaften Athletinnen messen. Unter anderem geht die Hallenweltmeisterin von 2001, Pavla Rybova aus Tschechien, an den Start. Während es Caroline Hasse im vergangenen Jahr auf eine Bestleistung von 4,00 m brachte, übersprang die erfahrene Tschechin immerhin 4,64 m.

„Neben dem Wettkampf der Frauen am Freitag werde ich am Samstag auch im Nachwuchswettbewerb antreten“, erzählt die Sportlerin. „Dann werde ich meinen Anlauf auch um zwei auf elf Schritte erhöhen. Schließlich habe ich ja erst vor drei Wochen wieder mit dem Training angefangen. Aber nicht zuletzt bei den Norddeutschen Meisterschaften habe ich ja gemerkt, dass es schon wieder recht gut läuft.“

Irgendwie, so erzählt die Kadersportlerin, sei ihr die Begeisterung für den Sport schon in die Wiege gelegt worden. Beide Eltern besuchten bereits die Potsdamer Sportschule, an der sie selbst zurzeit in der elften Klasse lernt. Mutter Schwimmerin, Vater Turner – sie wählte letztlich die Leichtathletik für sich aus. „Zuerst noch als Hobby, aber in der fünften Klasse hab ich dann schon intensiver über den Leistungssport nachgedacht“, erzählt sie.

Und so wurden mehrere Tests an der Eliteschule des Sports durchgeführt, bis in der 7. Klasse dann die Trainingsgruppen aufgeteilt wurden. War es bis dahin noch der Mehrkampf aus Weit- und Hochsprung, 100 m-, 100 m -Hürden- und 800 m-Lauf sowie Kugelstoßen und Speerwurf, sollte bald der Stabhochsprung den Trainingsalltag dominieren. „Gern würde ich ja den Mehrkampf mal wieder in Angriff nehmen“, bekennt Caroline Hasse. „Aber das Training mit dem Stab ist sehr aufwendig. Und beides bekomme ich einfach nicht unter einen Hut.“

Und so gilt vorerst volle Konzentration auf den Stabhochsprung, und in dieser Disziplin will die frisch gebackene Norddeutsche Meisterin noch viel erreichen. Nach dem Deutschen Meistertitel, den sie sich im vergangenen Jahr in Ulm erkämpfte, dem zehnten Rang bei der U 18-Weltmeisterschaft im slowakischen Ostrava und der Silbermedaille bei den Norddeutschen Meisterschaften im Mehrkampf stehen in diesem Jahr die U 20-Junioren-Weltmeisterschaften ganz klar im Mittelpunkt. Im polnischen Bydgoszcz will sie vom 8. bis 13. Juli um Medaillen kämpfen, muss zuvor allerdings noch die Qualifikation für die WM schaffen. „Es stehen nur zwei Plätze zur Verfügung, und diese sind natürlich hart umkämpft“, erklärt sie. „Noch steht die Quali-Höhe nicht fest, aber sie wird sicherlich eine große Herausforderung sein.“ Nach der Hallensaison werde sie unter Freiluftbedingungen voll loslegen und dann den WM-Platz gezielt in Angriff nehmen.

Das alles mit einem gesunden Ehrgeiz, aber nicht fanatisch. „Meine Freunde, Lesen oder Kinobesuche – das ist alles ganz wichtig für mich“, erzählt sie. „Das darf neben dem Sport nicht zu kurz kommen, sonst fehlt etwas ganz Wichtiges.“ Als ganz großes Ziel hat sich die junge Athletin eine Olympiateilnahme gesetzt. „Und wenn ich das geschafft habe, will ich auch ins Finale kommen.“

Henner Mallwitz

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