Landeshauptstadt: Auf dem Weg zum barrierefreien Rathaus
Behindertenbeirat beriet gemeinsam mit Kommunalem Immobilienservice Umbau-Maßnahmen
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Innenstadt - Heidi Schulze ist blind. Wenn sie sich auf der Freitreppe im Rathaus am Handlauf nach unten tastet, droht sie am Ende ins Stolpern zu geraten. „Der Handlauf ist zu Ende und dann kommen noch vier Stufen, das ist das Schlimmste, was einem Blinden passieren kann“, sagt sie.
Gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Behindertenbeirates beriet Schulze gestern mit den Mitarbeitern des Kommunalen Immobilienservices (KIS), der für das Rathaus zuständig ist, wie hier Barrierefreiheit erreicht werden kann. Die „Arbeitsgruppe Barcelona“ des Behindertenbeirates hatte Anfang Februar einen Rundgang durch das Haupthaus gemacht und dabei schwer überwindliche Barrieren für behinderte Menschen festgestellt.
„Das Rathaus ist ein Denkmal und viele Veränderungswünsche sind daher schwer umsetzbar“, sagen die KIS-Fachleute. So muss die Verlängerung des Handlaufs an der Freitreppe mit der Untere Denkmalbehörde abgestimmt werden, ebenso Veränderungen an den Türen. Der Vorsitzende des Behindertenbeirates Hans-Eberhard Bewer kommt mit seinem Rollstuhl zwar in den fünften Stock des Hauses I in der Hegelallee, vor dem Gang zum gestrigen Sitzungsraum steht er dann aber vor einer Tür, die er selbst nicht öffnen kann. Im gesamten historischen Rathausbau sind Flügel- und Glastüren ein großes Problem für behinderte Menschen. Die Glastüren müssten zum Beispiel Sichtstreifen haben und die Flügeltüren einen Öffnungsmechanismus. Wie der KIS informierte, sind in diesem Jahr erhebliche Mittel für die weitere Renovierung des Stadthauses vorgesehen. In diesem Zusammenhang würden die Türen behindertengerecht ausgeführt. Die Arbeiten sollen Anfang Juni beginnen. Auch die Türen im bereits renovierten Gebäudeteil müssten nochmal „angefasst“ werden. „Das war insgesamt sehr positiv“, schätzte Jürgen Becker vom Behindertenbeirat die Zusammenkunft mit den KIS-Fachleuten ein. Am 8. Juni werde es erneut ein Treffen geben.Günter Schenke
Günter Schenke
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