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Von Henner Mallwitz: Auf der Hut sein
Die Rugbyspieler des USV Potsdam starten am Samstag in die neue Saison der 2. Bundesliga – ein Platz unter den besten fünf Teams ist das Ziel
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Wenn die Rugbyspieler des USV Potsdam am Samstag bei der SG Schwalbe/DRC II in die neue Saison der 2. Bundesliga starten, wollen sie als Sieger den Platz verlassen. „Gegen einen Aufsteiger kann ein Sieg das einzige Ziel sein“, sagt Coach Robby Lehmann, der sich allerdings recht überrascht von der knappen 19:29-Niederlage der Männer aus Hannover zeigte, die sie im ersten Spiel gegen den SC Germania List kassierten. „Gegen eine erfahrene Truppe wie List hätte ich auf ein deutlicheres Ergebnis getippt“, sagt er. „Aber umso mehr müssen wir auf der Hut sein.“ Vor allem auch deshalb, weil sich der Gegner als Spielgemeinschaft stets auch auf Unterstützung aus dem Erstligateam des DRC hoffen kann. Und solche Spieler, so weiß Robby Lehmann, könnten durchaus ein ganzes Spiel an sich binden.
Soweit soll es am Samstag allerdings nicht kommen, und die Potsdamer fahren optimistisch nach Niedersachsen. Nicht zuletzt, weil sie die Vorbereitung gut über die Runden gebracht haben. Die beiden Testspiele gegen den RK 03 Berlin wurden zwar mit 20:30 und 25:30 verloren – allerdings fielen die Ergebnisse denkbar knapp aus. „Hinzu kam, dass wir durch die Ferienzeit und Prüfungen nie mit der kompletten Mannschaft trainieren konnten“, bedauert der Coach. Insbesondere in den Spielen gegen das Berliner Bundesligateam ging es in erster Linie darum, sich mit den neuen Regelungen besser vertraut zu machen. Insgesamt 13 Änderungen hat der Verband beschlossen – mit dem Ziel, den Rugbysport für das Publikum noch schneller und somit interessanter zu machen. „Das sind sehr spezifische Sachen, die sich aber bei der WM schon bewährt haben“, schätzt Lehmann ein.
So wird es künftig für einen Sieg vier, ein Unentschieden zwei Punkte und für eine Niederlage null statt einen Zähler geben. Bei Nichtantritt wird das Team mit zwei Minuspunkten bestraft. Außerdem bekommt fortan jene Mannschaft einen Bonuspunkt, die es auf vier Versuche im Spiel gebracht hat. Mit einem zusätzlichen Punkt wird auch das Team belohnt, dessen Abwehr dem gegnerischen Angriff besonders trotzte und nicht mehr als sieben Zähler zuließ. „Die Weltmeisterschaft hat gezeigt, dass sich das neue System bewährt hat, nun soll es in die Vereine getragen werden“, sagt der USV-Coach.
Der kann die neue Saison indes mit seinem nahezu alten Kader in Angriff nehmen. Allein Christoph Hannemann wird nicht mehr am Neuen Palais trainieren – er wechselte zum AK 03 Berlin. Dafür kann sich der Verein über zwei Rückkehrer freuen. Steffen Graul kommt nach einem Jahr, das er in England verbrachte, zum USV Potsdam zurück, und auch Gregor Rom will nach seinem Studium in Magdeburg fortan wieder für die „Adler“ nach dem ovalen Lederei auf die Jagd gehen.
In der vergangenen Saison bekam der USV einen Punkt abgezogen, da er die Lizenzbedingungen nicht erfüllte: Neben einer Schüler- konnte er nicht die geforderte Jugendmannschaft aufbieten. In diesem Jahr soll das Problem gelöst werden, indem eine Spielgemeinschaft mit Velten eingegangen wird. „Und dann“, so hofft Lehmann, „sollte am Ende ein Platz unter den besten Fünf möglich sein.“
Anpfiff ist am Samstag um 16.30 Uhr
Henner Mallwitz
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